Glencore-Xstrata-Fusion Tag X für neuen Rohstoffgiganten

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Übernahme statt Fusion

Die großen Rohstoffkonzerne

Vor allem auf Verlangen Katars hatte Glencore das Übernahmeangebot im September nochmals verbessert. Statt der ursprünglich 2,8 Glencore-Aktien für ein Xstrata-Papier sollen es nun 3,05 Aktien sein. Nach Berechnungen der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) würden Glencore und Xstrata den fünftgrößten Bergbaukonzern bilden - hinter der brasilianischen Vale, der australischen BHP Billiton Group und den britisch-australischen sowie britisch-südafrikanischen Konzernen Rio Tinto und Anglo American. Bei einigen strategisch wichtigen Metallen würde der neue Riese Spitzenplätze einnehmen, etwa bei Zink, Kobalt und Blei und Ferrochrom, das für die Edelstahlproduktion gebraucht wird. „Durch die Fusion“, warnte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl in der Berliner Zeitung, „wird ein Produktions- und Vermarktungsgigant entstehen, bei dem die klassischen Grenzen zwischen Bergbauproduktion und Handelsaktivitäten aufgehoben werden.“ Der Satz beschreibt, warum Glasenberg in einem fusionierten Konzern so erhebliches Potenzial sieht.

Die Reserven der Gasförderer
Ein Arbeiter bei Gazprom Quelle: REUTERS
Eine Tankstelle von BP Quelle: REUTERS
Eine Shell-Tankstelle Quelle: dapd
Das Logo von Total Quelle: REUTERS
Eine Tankstelle von Chevron Quelle: dapd
Arbeiter an einer Gasleitung von Novatek Quelle: Presse
Eine Tankstelle von Statoil Quelle: REUTERS

Glencore-Chef drängt an die Spitze

Was ursprünglich eine Fusion unter gleichberechtigten Partnern sein sollte, ist inzwischen eher eine Übernahme unter Federführung von Glencore. Glencore-Chef Ivan Glasenberg hat das in einem nächtlichen Verhandlungsmarathon mit Katars Premierminister al-Thani – moderiert vom britischen Ex-Premier Tony Blair - durch eine Erhöhung seiner Übernahmeofferte um neun Prozent erreicht. Für Glasenberg gab es dazu auch gleich mehr Einfluss: Anders als ursprünglich geplant, soll der 55-Jährige nun nach bereits sechs Monaten Xstrata-Boss Mick Davis an der Konzernspitze ablösen. Vorher hatte Glasenberg noch getönt, Mick Davis wäre der richtige für den Job: "Mick Davis ist die Schlüsselperson für das Vorankommen des Unternehmens. Er selbst sei froh, nicht den Vorstandsvorsitz inne zu haben." Offenbar hat Glasenberg seine Meinung inzwischen geändert. Mick Davis geht mit einer Abfindung von 13 Millionen Dollar

Die Aktienkurse von Glencore und Xstrata haben sich nach Bekanntwerden des erhöhten Übernahmeangebots bereits in dessen Richtung entwickelt. Aber noch gibt es einen kleinen Nachlass für Käufer von Xstrata-Aktien. In Euro notieren die Xstrata-Papiere derzeit nur beim 2,93-fachen des Glencore-Kurses. Anders gesagt, bekommen Inhaber von Xstrata-Aktien drei Glencore derzeit für 11,90 Euro statt für 12,44 Euro, die sie gemessen am Umtauschverhältnis von ein zu 3,05 zahlen müssten.

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