Halbjahresbilanz Fonds-Favoriten aus Frankreich

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Hahn zu bei der US-Notenbank

Deshalb bereitet das Ende des Anleihekaufprogramms Quantitative Easing 2 (QE2) der US-Notenbank manchen Anlegern Sorgen. Trotz des rechtzeitig angekündigten Ausklangs erwarten Experten, dass die Kurse von US-Anleihen fallen werden. Und die Aktienmärkte werden nicht verschont, Rohstoffe und spezielle Anleihenbereiche könnte es ebenso treffen, wenn nicht mehr so viel billiges Geld am Markt zur Verfügung steht.

„Alles in allem wird sich das Ende von QE2 negativ auf Aktien, leicht förderlich aber auf den US-Dollar, auswirken", glaubt Ed Fitzpatrick, Fondmanager im US-Anleihen-Team beim britischen Fondshaus Schroders. Fitzpatrick geht aber davon aus, dass die Kurse diesen Auslaufeffekt bereits einpreisen.

Das US-Wachstum wird seiner Meinung nach unterdurchschnittlich bleiben und die Inflation nicht anheizen. „Vor allem Unternehmensanleihen entwickeln sich gut, wenn Wachstum und Inflation unter dem Durchschnitt liegen. Aktien haben mit Gegenwind zu kämpfen, weil wir auch einen Anstieg der Kursschwankungen am Markt erwarten“, so Fitzpatrick.

Er geht davon aus, dass es kein weiters Programm zur Konjunkturunterstützung in den USA geben werde, denn dafür fehlten die Voraussetzungen. Die US-Notenbank warte vielleicht sogar darauf, dass jetzt die hohen Rohstoffpreise fallen könnten.  

Dem Boom nachlaufen?

Letztlich ist für Anleger, die nicht ständig nach einzelnen Boomländern oder -Branchen suchen wollen, die Mischung ihres Depots entscheidend. Arndt H. Stiegeler, Mitglied im Vorstand des Financial Planning Standards Board Deutschland,  warnt davor, aufgrund ständig neuer Krisenmeldungen das Depot ständig umzuschichten. „Das ist selten mit Erfolg, aber oft mit anfallenden Gebühren und Provisionen verbunden. Zudem ist die Gefahr groß, im Portfolio einen Risikoposten durch einen anderen auszutauschen.“

Wer sich um Inflation sorge, solle in seinem Anlagemix auf jeden Fall reale Werte wie Immobilien, Aktien und Aktienfonds berücksichtigen. Auch Rohstoffe und Edelmetalle können bei entsprechender Risikoneigung und sorgfältiger Auswahl wichtige Komponenten des Depots sein“, so Stiegeler.

Kaldemorgen mischt mit

Wer die Auswahl inflationssicherer Anlageformen einem Mischfondsmanager überlassen will, wird häufig enttäuscht sein vom Ergebnis. Obwohl die Experten die Freiheit haben zwischen Aktien und Anleihen zu wählen, brachten nur wenige überzeugende Resultate. Beim Multiadvisor Sicav Esprit sind es vor allem deutsche Nebenwerte, die das Portfolio mit zehn Prozent nach vorne brachten und auch der Deutsche Aktien Total Return mit 6,4 Prozent Plus ist eher ein deutscher Aktienfonds als ein Mischfonds. Vermögensverwalter Albrecht von Witzleben setzt allerdings auch auf Unternehmensanleihen, wenn er sie im Vergleich zu den Aktien eines Unternehmens für lukativ hält.

Im zweiten Halbjahr geht auch ein bekanntes Gesicht mit ins Rennen um die besten Mischungen: Klaus Kaldemorgen, Vorzeigefondsmanager der Deutsche-Bank-Tochter DWS,  hat mit dem Mischportfolio DWS Concept Kaldemorgen einen neuen Fonds bekommen, der die Aktienexpertise des Managers mit Absicherungsstrategien verbinden soll. Dass wird Anleger kaum an die Spitze von Fondsvergleichen katapultieren, aber im besten Fall vor bösen Reinfällen schützen. Die kann sich Kaldemorgen kaum leisten, denn der Fonds trägt seinen Namen und im Fondsvermögen von 14 Millionen Euro steckt auch sein Geld.

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