Hans-Werner Sinn Scheidender Ifo-Chef für Erhalt des 500-Euro-Scheins

Der streitbare Ifo-Chef Hans-Werner Sinn geht in den Ruhestand. Seinen letzten Arbeitstag nutzt er noch einmal, um sich für den Erhalt des 500-Euro-Scheins einzusetzen. Deutschland würde sonst Milliarden verlieren.

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Hans-Werner Sinn Quelle: dpa

An seinem letzten Arbeitstag vor dem Ruhestand hat sich Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn am Donnerstag noch einmal zu Wort gemeldet. Der Wirtschaftsprofessor sprach sich gegen die Abschaffung der 500-Euro-Scheine, gegen eine Obergrenze für Barzahlungen und gegen Negativzinsen aus.

„Die Europäische Zentralbank (EZB) will den Banken die Möglichkeit nehmen, Bargeld zu horten, um sie zu zwingen, negative Einlagenzinsen zu zahlen. Gelingt das, werden Sparer vermutlich auch auf ihre Einlagen irgendwann Strafzinsen zahlen“, sagte Sinn in München.

Mit Abschaffung des 500-Euro-Scheins werde es für die Banken teurer, Geldscheine zu horten. Damit könne die EZB höhere Negativzinsen für eingelagertes Bargeld kassieren. „Wenn dadurch das gesamte Zinsspektrum entsprechend nach unten rutscht, verliert Deutschland, das der zweitgrößte Gläubiger der Welt ist, jährlich weitere acht Milliarden Euro Einnahmen“, warnte Sinn.


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Nach mehr als 17 Jahren an der Spitze des Instituts für Wirtschaftsforschung geht der streitbare Professor am Donnerstagabend in den Ruhestand. Unter seiner Leitung erlangte die Einrichtung wissenschaftliches Ansehen - der monatlich veröffentlichte Ifo-Geschäftsklimaindex gilt heute als wichtigster Frühindikator für die deutsche Wirtschaft.

Der Mannheimer Wirtschaftsprofessor Clemens Fuest tritt an diesem Freitag die Nachfolge von Sinn an. Er war bislang Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Fuests offizielle Amtseinführung erfolgt bei der Ifo-Jahresversammlung am 28. April.

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