Healthineers Siemens beschleunigt Milliarden-Börsengang

Healthineers: Siemens beschleunigt Milliarden-Börsengang Quelle: Reuters

Siemens hatte angekündigt, die Medizin-Tochter Healthineers im ersten Halbjahr an die Börse zu bringen. Finanzkreisen zufolge soll das Projekt noch vor Ostern über die Bühne gehen. Das Listing hat eine immense Größe.

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Siemens drückt Finanzkreisen zufolge mit dem milliardenschweren Börsengang seiner Medizintechnik-Tochter Healthineers auf Tempo. Die größte Neuemission in Frankfurt seit der Deutschen Telekom solle noch vor Ostern über die Bühne gehen, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Montag.

Siemens wolle den offiziellen Startschuss bereits Anfang März geben, vier Wochen später soll Healthineers das Börsendebüt feiern. Der Münchner Technologiekonzern wolle sich damit die gute Stimmung an der Börse zunutze machen, heißt es. Das Unternehmen wollte sich dazu nicht äußern.

Siemens will nur einen Minderheitsanteil an Healthineers an den Aktienmarkt bringen. Die Emission könnte angesichts einer Bewertung von bis zu 40 Milliarden Euro aber sechs bis zehn Milliarden Euro schwer werden.
Siemens-Chef Joe Kaeser lotet vor dem Börsengang der Medizintechnik-Sparte auch das Interesse potenzieller Großanleger aus. „Wir planen jedenfalls, auch das Interesse von relevanten Anker-Investoren, einschließlich Staatsfonds auszutesten“, sagte Konzern-Chef Joe Kaeser Ende Dezember in einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

Auf die Frage, ob dies Norwegen und China umfasse, antwortete er: „Das Spektrum der wichtigsten Staatsfonds werden wir vermutlich abdecken, ja. Der Vorteil wäre, dass damit Anker-Investoren gewonnen wären.“ Allerdings wäre dann die Zahl der frei gehandelten Aktien nicht so hoch.

Langfristig könne die Sparte größer werden als das heutige Kerngeschäft, hatte Kaeser im Dezember erklärt. „Wir wollen massiv investieren, um eine Siemens-Gesundheitstechnik zu schaffen, die das Potenzial hat, in 20 bis 30 Jahren größer zu sein als das industrielle Siemens.“ Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/17 (zum 30. September) erwirtschaftete Siemens mit Computertomografen und Labordiagnostik 13,8 Milliarden Euro Umsatz, das war rund ein Sechstel des Konzernumsatzes.

Der Börsengang der künftigen Healthineers AG passt in Kaesers Strategie „Vision 2020+“, mit der der Siemens-Chef den Konzern künftig als „Flottenverbund“ eigenständiger Unternehmen führen will. Die Windkraftsparte Siemens Gamesa ist bereits separat an der Börse gelistet, auch die Zugsparte soll nach der Fusion mit der französischen Alstom börsennotiert sein.

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