Healthineers Siemens treibt Börsengang der Medizintechnik voran

Die Pläne für einen Börsengang der Medizintechnik-Sparte von Siemens werden konkreter. Goldman Sachs, Deutsche Bank und JPMorgan sollen die Emission organisieren. Auch ein Termin für den Milliarden-IPO zeichnet sich ab.

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Healthineers könnte einer der größten Börsengänge eines deutschen Unternehmens in diesem Jahrtausend werden. Quelle: Reuters

München Siemens treibt seine Pläne für den milliardenschweren Börsengang seiner Medizintechnik-Sparte Healthineers voran. Die Investmentbanken Goldman Sachs, Deutsche Bank und JP Morgan haben den Zuschlag bekommen, die Emission zu organisieren, wie zwei mit den Mandaten vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag sagten.

Normalerweise werden diese lukrativen Aufträge rund ein halbes Jahr vor dem geplanten Termin vergeben. Damit könnte der Börsengang im Frühsommer 2018 über die Bühne gehen. Als wahrscheinlicher Börsenplatz gilt New York, eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht getroffen worden, sagte einer der Insider.

Ein Siemens-Sprecher bestätigte, dass der Industriekonzern die Mandate vergeben habe, Namen der beauftragten Banken nannte er aber nicht. Die genannten Institute wollten sich ebenfalls dazu nicht äußern.

Healthineers könnte einer der größten Börsengänge eines deutschen Unternehmens in diesem Jahrtausend werden. Der Wert der hochprofitablen Sparte wird auf 30 bis 40 Milliarden Euro veranschlagt. Selbst wenn Siemens nur 20 Prozent an die Börse bringt, könnte das sechs bis acht Milliarden bringen. Siemens braucht das Geld nicht, hätte mit der Börsennotiz aber eine weitere Chance, das Wachstum der Medizintechnik-Sparte zu finanzieren. „Mit einem Börsengang könnte Siemens bei Zukäufen auch Aktien als Akquisitionswährung einsetzen“, sagte einer der Insider.

Healthineers werde bei Investoren als Unternehmen mit wenig Wachstum, aber wenig Risiko und hohen, garantierten Dividenden positioniert, hieß es in Finanzkreisen. Siemens hatte das erste Halbjahr 2018 als Zeitpunkt für den Börsengang genannt, zuletzt aber nur hinter den Kulissen daran gearbeitet, die Erlanger Tochter reif für den Aktienmarkt zu machen. Öffentlich war es ruhig um die Pläne geworden, seit Michael Sen im April in den Vorstand von Siemens zurückgekehrt und die Verantwortung für die Medizintechnik-Sparte übernommen hatte.

Für New York als Börsenplatz spräche, dass dort die meisten Konkurrenten gelistet sind, die Analysten zufolge als mögliche Übernahmeziele infrage kämen: Varian, Hologic, Agilent und Accuray.

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