Fonds, die in solche LBOs investieren, verzeichneten zuletzt erhebliche Mittelzuflüsse. US-LBO-Fonds haben vergangenes Jahr 54 Milliarden Dollar netto eingenommen, allein im Januar 2012 seien acht Milliarden dazugekommen, sagen Daten der Ratingagentur Standard & Poor’s. Und ein weiteres Signal spricht dafür, dass es bald zu Großübernahmen kommen könnte: Die auf kreditfinanzierte Aufkäufe spezialisierten Finanzinvestoren wie Permira und KKR heuern derzeit in New York und London erstmals seit Ausbruch der Finanzkrise wieder massenhaft Personal an.
"Der Markt für hoch verzinste Kredite ist regelrecht ausgetrocknet", sagte Adrian Marshall, Direktor und LBO-Fondsmanager bei Blackrock kürzlich auf einem Branchentreffen. "Wir brauchen mehr Deals wie Dell, sonst können wir die Mittelzuflüsse nicht am Markt unterbringen." Hinter vorgehaltener Hand nennen Londoner Finanzinvestoren unter anderem HP, Cisco und sogar Microsoft als mögliche Ziele. "Microsoft könnte sich ohne Weiteres selbst von der Börse kaufen", meint auch Fondsmanager Dreide.
Rückschläge für Apple
75 Prozent aller Smartphones laufen inzwischen auf dem Betriebssystem Android des Apple-Rivalen Google
18 Prozent mehr Umsatz machte Apple im Weihnachtsgeschäft 2012 - gegenüber einem Plus von 73 Prozent im Vorjahr
350 Millionen Smartphones plant Samsung in diesem Jahr zu verkaufen - 60 Millionen mehr als Apple an iPhones seit Juni 2007 insgesamt verkauft hat
150 Dollar soll das neue Tablet von Acer kosten, weniger als die Hälfte des iPad mini
Im vierten Quartal 2012 rutschte Apple in China bei Smartphones auf Rang sechs
IT-Dickschiffe in Shoppinglaune
Ende 2011 kaufte etwa Microsoft für 8,5 Milliarden Dollar Skype, einen Anbieter von Videokonferenz- und Internet-Telefonie mit weltweit rund 900 Millionen Kunden. Skype ist – anders als die Käufe der Tech-Firmen zu Zeiten der New Economy – profitabel, machte schon zum Zeitpunkt der Übernahme aus rund 840 Millionen Dollar Umsatz 260 Millionen Dollar Gewinn vor Steuern und Zinsen.
Vor allem Spezialisten für komplexe Firmensoftware seien für Aufkäufer lukrativ, meinen die Marktforscher von Mergermarkets. "Die Großen, vor allem Oracle, zuletzt aber auch IBM und SAP, haben den Markt für Firmensoftware in den vergangenen drei Jahren schon fast leer gekauft, es gibt nur noch wenige Spezialisten. Die sind im Prinzip alle potenzielle Übernahmeziele", sagt Technologie-Expertin Barbaglia.
Der größte noch frei schwimmende Fisch im Teich wäre die britische Sage Group mit einem aktuellen Marktwert von 4,7 Milliarden Euro. Sage ist, anders als SAP und Oracle, auf kleine und mittelständische Firmen spezialisiert und ist stark in Schwellenländern wie Indien und Brasilien aktiv, würde also zum Beispiel die Kundenbasis von SAP sehr gut ergänzen.
Investitionen in Bezahlsysteme
Die Finanzinvestoren KKR und Blackstone sollen die Briten wiederholt im Visier gehabt haben, auch SAP gilt als Interessent. Andere potenzielle Übernahmeziele im Firmensoftwaremarkt sind die – allerdings wesentlich kleineren – Manhattan Associates und SPS Commerce.
Daneben stehen Anbieter von Software und Lösungen für mobiles Bezahlen, bei denen das Smartphone zur Geldbörse und zur Kreditkarte wird, bei Beteiligungsgesellschaften und den beiden Cloud-Giganten Apple und Google derzeit ganz weit oben auf der Liste. Ebay schnappte sich vor knapp zwei Jahren schon den Bezahlsoftwarespezialisten Zong. Auch dass Facebook massiv in das Online-Bezahlgeschäft investiert, ist kein großes Geheimnis mehr.