Immobilienfirma Godewind gelingt der Sprung an die Börse

Die Aktienplatzierung bringt Godewind einen Erlös von 375 Millionen Euro – der Immobilienkonzern hatte sich allerdings mehr erhofft.

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Symbolbild – Die Immobilienfirma Godewind will die Erträge aus dem Börsengang vor allem in Büroimmobilien investieren. Quelle: dpa

Frankfurt Die Immobilienfirma Godewind schafft es mit Abstrichen an die Frankfurter Börse. Fast 94 Millionen Aktien seien zu je vier Euro platziert worden, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Damit brachte der Börsengang 375 Millionen Euro ein. Ursprünglich hatte Godewind auf einen Erlös von bis zu 550 Millionen Euro gehofft.

Die bislang vom Investor Karl Ehlerding und seiner Familie kontrollierte Firma war erst vor kurzem ins Immobiliengeschäft eingestiegen und will das Geld aus dem Börsengang vor allem in Büroimmobilien investieren. Mittelfristig soll ein Immobilienportfolio im Wert von drei Milliarden Euro entstehen. Das Börsendebüt ist für den 5. April geplant.

Das Unternehmen, das im vergangenen Jahr einen Verlust von gut einer halben Million Euro schrieb, wird bei dem Börsengang mit 435 Millionen Euro bewertet. Vorstand- und Aufsichtsratsmitglieder hatten nach den Börsenturbulenzen der vergangenen Woche zugesagt, Aktien für 60 Millionen Euro zu kaufen – ursprünglich wollten sie nur 50 Millionen investieren. Die Einnahmen aus dem Börsengang fließen allein Godewind zu, die Beteiligung von Ehlerding sinkt kräftig.

Godewind wurde 2001 gegründet, um mit Aktien von Holding- und Immobiliengesellschaften zu handeln. Erst 2017 wurde die Satzung geändert, um Godewind den Erwerb von Gewerbeimmobilien zu ermöglichen. Damit mischt Ehlerding erneut im Immobiliengeschäft mit, nachdem die von ihm gegründete WCM Immobilien 2017 für rund 450 Millionen Euro an den Berliner Gewerbeimmobilien-Investor TLG verkauft wurde.

Ehlerding und seine Familie hielten vor dem Verkauf an TLG zusammen 14 Prozent an der 2006 pleite gegangenen und 2014 wieder belebten WCM. Anfang der 2000er-Jahre hatte sich WCM - damals noch ein Beteiligungskonzern - mit der versuchten Übernahme der Commerzbank verhoben.

Nach dem Verkauf von WCM an TLG heuerte das WCM-Management bei Godewind an. Godewind-Chef Stavros Efremidis und Finanzchef Ralf Struckmeyer hatten die gleichen Funktionen bei WCM inne.

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