Athen Griechenland will nach Informationen von Insidern der Wertpapieraufsicht das Verbot von Leerverkäufen für Bankaktien im August aufheben. Es sei geplant, die Beschränkung zu beenden, sobald die Rekapitalisierung der Banken abgeschlossen sei, sagte ein leitender Beamter der Aufsicht am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Der Schritt sei bereits mit der EU-Finanzmarktaufsicht ESMA abgestimmt. Am Dienstag wurde die Rekapitalisierung der wichtigsten Banken abgeschlossen. Die Institute hatten Aktien ausgegeben, um Kapitallöcher zu stopfen. Das Verbot von Leerverkäufen sollte währenddessen Investoren schützen.
2011 hatten die Finanzaufseher für alle Aktien Leerverkäufe verboten. Leerverkäufe werden für extreme Kursschwankungen verantwortlich gemacht und wurden deswegen zeitweise in mehreren europäischen Ländern untersagt.
Bei diesen Geschäften wetten Investoren wie Hedgefonds auf fallende Kurse: Sie verkaufen Aktien, die sie nicht besitzen, und setzen darauf, sie später billiger zurückzuerwerben. Damit können sich auch Firmen und andere Investoren gegen Kursschwankungen absichern. Ende Januar hatte Griechenland das Verbot bereits für alle Anteilsscheine außer für Bank-Papiere gestrichen.
Das Verbot wurde bereits mehrfach verlängert und läuft nun Ende Juli aus. Griechenlands vier größte Banken - National, Alpha, Piraeus und Eurobank - hatten nach Abschreibungen auf Staatspapiere und faule Kredite einen Kapitalbedarf von 27,5 Milliarden Euro.