Investmentfonds-Ranking Hier gibt es mehr Rendite ohne höheres Risiko

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Bester für die ganze Welt

Fondsmanager Jens Hansen hat die Welt im Blick. Über 7000 Unternehmen gehören zu seinem Universum. Für seinen Fonds ValueInvest Lux Global lässt er es auf 40 Titel schrumpfen. Der gebürtige Däne gilt als bodenständig. Teamkollegen sagen, er habe eigentlich immer gute Laune. Aber als am Morgen des 9. November das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl feststeht und sich der Mauerfall in Berlin zum 27. Mal jährt, wirkt Hansen in seinem Luxemburger Büro bedrückt: „Es ist traurig, von Donald Trump zu hören, dass er eine Mauer bauen will, gegen die wir in Europa Jahrzehnte gekämpft haben.“ Und dann senkt er wieder den Kopf, um sich in einen Geschäftsbericht zu vertiefen. Die liest er mit Anhängen durch. Dieser Akribie verdankt er, dass vor allem Großanleger ihm 4,2 Milliarden Euro anvertrauen. In der mit insgesamt 543 Fonds starken Kategorie internationaler Aktienfonds belegt er den ersten Platz im WirtschaftsWoche-Ranking.

In diese Geldanlagen stecken die Deutschen ihr Geld

Eine One-Man-Show ist es nicht, vier Teamkollegen müssen ihr Okay geben, wenn eine Aktie neu aufgenommen werden soll. Das Team hat ein Faible für rentable Unternehmen mit stabilen Erträgen und soliden Finanzen. Es teilt Unternehmen in fünf Risikokategorien von A für sehr ertragsstabil bis E für sehr zyklisch ein. „Der breite Markt besteht zu 50 Prozent aus Firmen der Risikokategorie D und E, wir sind zu 90 Prozent in den Kategorien A und B investiert“, erläutert Hansen. Stabilitätsanker mit der Note A sind etwa Konzerne mit starken Marken, wie die US-Unternehmen Kimberly Clark (Kleenex) und General Mills (Häagen-Dazs, Knack&Back). Um die macht sich Hansen auch nach der US-Wahl keine Sorgen. Sie hätten in 150 Jahren schon zahlreiche Präsidenten überlebt und „passen sich den Gegebenheiten einfach an“. Zwei Unternehmen aus dem zyklischen Bereich und mit C kategorisiert sind in seinem Portfolio der japanische Optikspezialist Konica Minolta und der Werkzeughersteller Makita.

Damit eine Aktie in den Fonds kommt, muss das Unternehmen an der Börse deutlich unter dem von Hansen errechneten Wert notieren. 35 Prozent Sicherheitsabschlag setzt er dafür an.

Aktuell stammt die Hälfte des Portfolios aus dem Bereich Basiskonsum; es stecken also Lebensmittelhersteller, Brauereien, Supermärkte und Hersteller von Haushaltsreinigern drin. Darunter die auch bei vielen anderen Investoren beliebten Aktien, wie Nestlé, Danone oder Kraft Heinz, deren Bewertungen in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind. Doch Hansen erkennt keine Übertreibung: „Die Gewinnrendite ist noch immer überzeugend, und sie ist eine gute Messlatte, um zu erkennen, ob eine Aktie überkauft ist.“

Ein Drittel seines Portfolios besteht seit zehn Jahren aus denselben Aktien. 2014 hat es als derzeit einzige deutsche Aktie Adidas ins Depot geschafft, als der Kurs nach Problemen in Russland und im Golfsport am Boden lag. Hansen hat pro Aktie um die 60 Euro bezahlt, sie kostet jetzt 136.

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