Italien Staatsanleihen auf den Verkaufslisten

Wegen der Unsicherheit über die politische und wirtschaftliche Zukunft in Italien trennen sich immer mehr Anleger von italienischen Staatsanleihen. Ursache ist ein Vorschlag von Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi.

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Experten gehen davon aus, dass Berlusconi sich mit der Idee einer Parallelwährung positionieren will, um mit der Lega Nord und der ebenfalls rechtsgerichteten Partei Fratelli d'Italia ein Bündnis zu schmieden. Quelle: Reuters

Frankfurt An den Anleihemärkten macht sich zunehmend eine Unsicherheit über die politische und wirtschaftliche Zukunft Italiens breit. Anleger trennten sich daher am Mittwoch von Anleihen des Landes, die Rendite der zehnjährigen Titel stieg im Gegenzug auf ein Vier-Wochen-Hoch von 2,16 Prozent.

Analysten führten die Verkäufe auf einen Medienbericht vom Dienstag zurück, wonach Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi und seine Mitte-Rechts-Partei Forza Italia mit dem Gedanken an die Einführung einer Parallelwährung spielen. Dies hatte die Renditen italienischer Anleihen bereits am Dienstag in die Höhe getrieben.

In Italien stehen 2018 Neuwahlen an. „Möglichweise rücken die diversen Wahlprogramme der italienischen Parteien allmählich in den Fokus der Investoren, und sie fangen wahrscheinlich an, sich Sorgen über die künftige Schuldentragfähigkeit des Landes zu machen“, sagte Anleiheexperte Dirk Gojny von der National-Bank.

Anleger sorgen sich vor allem, dass bei den Wahlen Euro-skeptische Parteien gewinnen. Experten gehen davon aus, dass Berlusconi sich mit der Idee einer Parallelwährung positionieren will, um mit der Lega Nord und der ebenfalls rechtsgerichteten Partei Fratelli d'Italia ein Bündnis zu schmieden.

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