Jahresbrief Buffet: „Wir haben noch haufenweise Bares“

Trotz der spektakulären Übernahme des Ketchup-Königs Heinz ist der Übernahmehunger von Starinvestor Warren Buffet längst nicht gestillt. Es sei noch genug Geld vorhanden, schreibt er. „Also heißt es zurück ans Werk.“

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„Charlie und ich haben erneut unsere Safari-Klamotten angezogen“, schrieb Buffett. Quelle: Reuters

Omaha In seinem jährlichen Aktionärsbrief schreibt Star-Investor Warren Buffet, dass der Kauf des Ketchup-Königs Heinz einen guten Teil der Gewinne aus vergangenen Jahren aufgezehrt habe. Die gut 12 Milliarden Dollar heißen allerdings nicht, dass sein Übernahmehunger gestillt ist. „Wir haben noch haufenweise Bares und generieren in schnellem Tempo noch mehr davon. Also heißt es zurück ans Werk.“

„Charlie und ich haben erneut unsere Safari-Klamotten angezogen und unsere Suche nach Elefanten wieder aufgenommen“, griff Buffett ein Bild aus dem Jahr 2011 wieder auf, als er gedichtet hatte: „Unser Elefantentöter ist nachgeladen und mein Finger am Abzug juckt.“

Doch erst jüngst kamen Buffett und sein Kompagnon Charlie Munger auch zum Schuss, wie er selbst einräumte: „Ich habe einige Elefanten verfolgt, bin aber mit leeren Händen zurückgekehrt. Wie dem auch sei, das Blatt hat sich Anfang dieses Jahres gewendet.“ Damit meinte er Heinz.

Buffett hat sich bei der Übernahme mit dem Finanzinvestor 3G Capital verbündet, der vom brasilianischen Geschäftsmann Jorge Paulo Lemann kontrolliert wird. „Wir könnten uns keine bessere Gesellschaft wünschen“, schrieb Buffett. „Jorge Paul ist ein langjähriger Freund von mir und ein klasse Manager.“

Die Partner zahlen zusammengenommen 23 Milliarden Dollar für Heinz. Einen üblen Beigeschmack hat die Übernahme jedoch wegen des Verdachts bekommen, dass es Insiderhandel gab. Die US-Börsenaufsicht SEC und die Bundespolizei FBI ermitteln.

Weitere Übernahmen könnte sich Buffett in der Tat locker leisten: Im Schlussquartal verdiente seine Berkshire Hathaway vor allem dank der berühmt-berüchtigen Finanzwetten des Starinvestors anderthalb Mal soviel wie im Vorjahreszeitraum.

Auch die rund 80 direkten Tochtergesellschaften konnten ihren Gewinn leicht steigern. Buffett zeigte sich insbesondere mit dem Autoversicherer Geico zufrieden. Unterm Strich blieben 4,6 Milliarden Dollar (3,5 Mrd Euro) übrig. Im Gesamtjahr sah es ähnlich aus: Der Gewinn stieg hier auf 14,8 Milliarden Dollar.

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