Josef Ackermann „Ich bin gegen Euro-Bonds“

Seit Wochen wird heftig über Euro-Bonds diskutiert. Nun gibt auch Josef Ackermann seinen Senf dazu. Gemeinsame Anleihen würden den Druck auf die Krisenländer mildern, so der Ex-Deutsche-Bank-Chef. Und das wäre falsch.

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Josef Ackermann ist ehemaliger Chef der Deutschen Bank. Quelle: dpa

Josef Ackermann, der frühere Chef der Deutsche Bank AG, hat sich in einem Interview mit Bloomberg News gegen die Einführung von so genannten Euroland-Bonds in der Region gestellt.

Von Ländern gemeinsam begebene Anleihen würden Deutschland seiner Meinung nach dazu zwingen, die Finanzierungs-Belastungen anderer Staaten zu übernehmen und gleichzeitig den Druck auf andere Euro-Länder mildern, Veränderungen als Folge der Krise vorzunehmen.

“Ich bin gegen Euro-Bonds”, sagte Ackermann in einem englischsprachigen Interview in Washington. “Falls wir es genau jetzt machen würden, dann würde Deutschland vielleicht bis zu 27 Prozent der Finanzierungen garantieren” und “das würde bedeuten, dass vielleicht der Druck auf andere Länder, die notwendigen Reformen durchzuführen, weggenommen werden würde und das wäre falsch”.

Die Diskussion um die Einführung von Euro-Anleihen tobt seit Wochen. Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Idee kategorisch zurückgewiesen.

“Die Menschen in Deutschland würden (Euro-Bonds) nicht unterstützen. Und zweitens gibt es auch verfassungsrechtliche Grenzen, um so etwas durchzuführen”, sagte Ackermann, der inzwischen Verwaltungsrats-Präsident beim Schweizer Versicherer Zurich Insurance Group AG ist.

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