Kryptowährung E-Coin Schweizer Behörden gehen gegen Betrüger vor

In der Schweiz haben die Finanzaufsichtsbehörden Betrüger gestoppt, die mit Scheinkryptowährungen gehandelt haben. Dabei geht es um sogenannte E-Coins. Es ist nicht der erste Betrugsfall dieser Art in der Schweiz.

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Der Bitcoin hatte in der Schweiz in der Vergangenheit bereits für Aufsehen gesorgt. Nun ist es die Scheinkryptowährung E-Coin, die die Behörden auf den Plan gerufen hat. Quelle: Reuters

Zürich Die Schweizer Finanzmarktaufseher (Finma) gehen gegen Betrügereien mit Kryptowährungen vor: Die Finma zog Anbieter aus dem Verkehr, die Kunden über das Internet die selbst erfundene Scheinkryptowährung E-Coin angeboten haben, wie die Behörde am Dienstag mitteilte. Der Verein „Quid pro Quo“ habe seit 2016 von einigen hundert Nutzern mindestens vier Millionen Franken entgegengenommen – allerdings ohne eine Bankbewilligung zu besitzen. Damit habe die Gesellschaft schwer gegen das Aufsichtsrecht verstoßen und würde daher geschlossen, erklärten die Aufseher.

Ob und wieviel Geld die Kunden zurückerhalten, ist offen: Weil der Verein überschuldet ist, hat die Finma auch ein Konkursverfahren eröffnet und im Zuge dessen zunächst zwei Millionen Franken sichergestellt.

Die Aufseher halten die Augen weiter offen: Sie warnten am Dienstag vor weiteren Betrugsversuchen. Es gebe Hinweise auf Versuche, Nutzer für zwei neue Scheinkryptowährungen zu gewinnen. Zudem setzte die Finma drei Gesellschaften auf ihre Warnliste und führte elf Untersuchungen wegen anderer möglicherweise illegaler Aktivitäten in diesem Geschäftsfeld durch.

Der Vorfall ist nicht der erste Betrugsfall mit Kryptowährungen in der Schweiz. Die wichtigste – Bitcoin – war bereits wegen des Verdachts auf Geldwäsche und Terrorfinanzierung ins Rampenlicht geraten. Kryptowährungen basieren auf der Blockchain, einer Art weltweit verfügbaren, dezentralen Datenbank. Jeder Nutzer erhält eine verschlüsselte Kontonummer und Informationen zu jedem produzierten Bitcoin werden auf der Blockchain gespeichert.

Zuletzt gingen die Behörden aus China stark restriktiv gegen den Handel mit Bitcoins vor. Sie ordneten die Schließung mehrerer Bitcoin-Handelsplätze in China an. Die Maßnahmen könnten drastischer sein als bislang erwartet: Am Montag berichtete das „Wall Street Journal“, dass womöglich auch der direkte Handel zwischen Käufern und Verkäufern bald verboten wird. Bereits in der vergangenen Woche habe es dazu ein internes Treffen gegeben, heißt es. Die geplanten Maßnahmen in China hatten den Wert des Bitcoin bereits in der Vergangenheit deutlich gedrückt.

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