Kryptowährung Südkorea plant Steuer auf Bitcoin-Gewinne

In Südkorea hat der Handel mit Digitalwährungen einen wahren Hype ausgelöst. Das führt zu Befürchtungen, die Spekulationsblase könnte eines Tages platzen. Jetzt schreitet die Regierung ein.

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Bitcoin News: Südkorea plant Steuer auf Bitcoin-Gewinne Quelle: Reuters

Seoul Südkorea will den spekulativen Handel mit Digitalwährungen wie dem Bitcoin stärker eindämmen. Dazu werde auch die Besteuerung von Kapitalgewinnen aus dem Handel mit solchen Währungen erwogen, teilte das Büro für die Koordinierung der Regierungspolitik am Mittwoch nach einer Dringlichkeitssitzung mit.

In einer Sondergruppe soll über die Schritte dafür „eindringlich beraten“ werden. Zuletzt hatten Regulierer und Regierungsvertreter vor Risiken durch den überhitzten Handel mit Kryptowährungen gewarnt und von einer stärkeren Regulierung bis hin zu einem möglichen Verbot gesprochen.

Zudem soll jetzt verhindert werden, dass Minderjährige und Ausländer in dem Land mit Kryptowährungen handeln und Anlagekonten eröffnen können. Das Verbot für Finanzinstitute, mit virtuellen Währungen zu handeln, soll aufrechterhalten bleiben. Der Handel soll auf dazu berechtigte Plattformen beschränkt bleiben. Diese sollen sich künftig an die Regeln für den Investorenschutz halten und alle Kauf- und Verkaufskurse offenlegen.

Auch wurden stärkere Schutzmaßnahmen gegen kriminelle Aktivitäten einschließlich der Geldwäsche im Zusammenhang mit dem Kryptowährungshandel beschlossen. Unter anderem sollen die Handelsplattformen über auffällige Transaktionen berichten. Wann die Maßnahmen in Kraft treten sollen, war zunächst unklar.

In Asien ist der Handel mit Bitcoin und anderen Digitalwährungen besonders populär. In Südkorea kletterte das monatliche Handelsvolumen auf der größten Plattform des Landes, Bithumb, im November auf 56 Billionen Won (etwa 43,6 Milliarden Euro), wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtete. Im Januar seien es noch 305 Milliarden Won (238 Millionen Euro) gewesen. Der Krypto-Rausch habe sich in dieser Woche angesichts der Bemühungen der Regierung um eine stärkere Kontrolle etwas beruhigt.

Am Montag mahnte der Vorsitzende der Finanzaufsichtskommission, Choi Jong Ku, das Geschäft mit Kryptowährungen ahbe „für die Volkswirtschaft null Nutzen“. Ministerpräsident Lee Nak Yeon warnte, dass die virtuellen Währungen die „Jugend des Landes verderben“ könnten. Er rief die Regulierungsbehörden auf, ein Sonderteam zu bilden, um Maßnahmen gegen die zunehmende Spekulation zu ergreifen.

Der Bitcoin war zuletzt in der breiteren Öffentlichkeit auf immer mehr Interesse gestoßen ist. Zu Jahresbeginn kostete ein Bitcoin noch 1000 Dollar. Seither ging es steil aufwärts. Experten warnen jedoch gebetsmühlenartig vor der Unberechenbarkeit der Digitalwährung. Einige sorgen sich mittlerweile sogar um negative Effekte für den klassischen Finanzmarkt.

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