Kurznachrichtendienst Twitter-Aktie macht Rekordsprung

Mit einem Satz um elf Prozent in die Höhe hat die Twitter-Aktie Anleger beglückt. Die Einstellung eines Google-Managers sowie der Zukauf der Analysefirma Gnip haben dazu beigetragen. Einen ähnlichen Kauf hatte zuletzt Apple getätigt.

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Geschmückte New Yorker Börse im November 2013: Die Twitter-Aktie hat sich deutlich erholt. Quelle: ap

San Francisco Zwei Meldungen haben am Dienstag der Aktie des Kurznachrichtendienstes Twitter zu einem Rekordsprung an der New Yorker Börse verholfen. Das Unternehmen meldete den Kauf des Datenanbieters Gnip. Das Unternehmen liefert Informationen aus den Archiven sozialer Medien wie Tumblr, Instagram oder Wordpress. Die Aktie machte einen Satz um elf Prozent nach oben und schloss bei 45,52 Dollar. Es war der kräftigste Zuwachs seit dem Börsengang des Unternehmens im November. Ende vergangenen Jahres hatte die Aktie allerdings zeitweise bei 74 Dollar notiert.

Als weiteren Grund für die jüngste Kursentwicklung galt die Einstellung eines Managers, der vom Suchmaschinenbetreiber Google zu twitter wechselt. Daniel Graf soll sich bei Twitter um Produkte für Endverbraucher kümmern – er arbeitete zuletzt für den Kartendienst Google Maps. Twitter-Chef Dick Costolo möchte den Dienst attraktiver für Gelegenheitsnutzer machen und sie enger an die Firma binden.

Die Übernahme Gnips deutet nach Einschätzung von Analysten darauf hin, dass Twitter sich neue Geschäftsfelder mit dem Verkauf von Datenpaketen erobern will. Twitter erklärte, die Übernahme erlaube es dem Unternehmen, die mehr als 500 Millionen Kurznachrichten (Tweets), die täglich versendet werden, besser zu analysieren.

Bislang überließ Twitter anderen Firmen, darunter Gnip, die Analyse der Tweets und den Weiterverkauf an Unternehmen. „Öffentliche Tweets erlauben tiefe Einsichten in vielen Bereichen – so sehr, dass Universitäten, Journalisten, Politiker und Unternehmen regelmäßig aufbereitete Twitter-Daten nutzen, um Trends zu erkennen, Stimmungen zu analysieren, mit Kunden in Kontakt zu kommen und vieles mehr“, erklärte Twitter-Vizechefin Jana Messerschmidt.

Das Geschäft mit der Analyse von Daten aus sozialen Netzwerken ist auch für andere Technologie-Unternehmen interessant. Der Computer- und Smartphone-Hersteller Apple hatte den Gnip-Konkurrenten Topsy Ende vergangenen Jahres gekauft.

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