Laut Mario Draghi EZB hat mit Steinhoff-Anleihen Verlust gemacht

Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank, hat am Donnerstag eingeräumt, dass die EZB durch die Anleihen des Möbelkonzerns Steinhoff Verlustgeschäfte gemacht hat. Die bisher bekannten Zahlen seien allerdings überhöht.

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Die Europäischen Zentralbank (EZB) will keine Anleihen des umstrittenen Möbelkonzerns Steinhoff mehr erwerben. Quelle: dpa

Frankfurt
Die EZB kauft keine Anleihen des wegen möglicher Bilanzfälschungen unter Druck geratenen Möbelkonzerns Steinhoff mehr. „Als wir die Nachricht davon erhalten haben, haben wir die Käufe sofort gestoppt. Wir haben also getan, was von uns verlangt wird“, sagte Notenbank-Chef Mario Draghi am Donnerstag in Frankfurt. Die in den Medien kursierenden Zahlen über die erlittenen Verluste seien jedoch übertrieben - und zwar „um den Faktor zehn“, so der Italiener. Die Verluste seien dennoch eine Tatsache: „Wir werden unsere Lehren aus dieser Erfahrung ziehen.“ Doch angesichts der 1,6 Milliarden Euro im vorigen Jahr erzielten Nettoeinnahmen aus dem Zinsgeschäft handele es sich um ein vergleichsweise kleines Minus-Geschäft.

Steinhoff kündigte inzwischen an, seine Geschäftszahlen für das vergangene Jahr zu korrigieren. Gegen die Nummer zwei im weltweiten Möbelhandel hinter Ikea laufen in Deutschland seit zwei Jahren Ermittlungen wegen möglicher Bilanzfälschungen.

Die Rating-Agentur Moody's hat ihre Bonitätsnote für Steinhoff auf „B1“ von „Baa3“ heruntergesetzt. Damit werden Schuldenpapiere des Unternehmens als „Ramsch“ eingestuft. Die Währungshüter hatten Steinhoff-Papiere im Rahmen ihres billionenschweren Wertpapier-Kaufprogramms erworben.

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