Märkte Hoffen auf Vernunft in Italien

Beobachter erwarten, dass die politischen Eliten in Italien zur Vernunft kommen und endlich eine handlungsfähige Regierung bilden. Viele Anleger greifen zu und verhelfen der Mailänder Börse zu einem kleinen Aufschwung.

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Silvio Berlusconi, hier in Begleitung seines Parteisekretärs Angelino Alfano bei der Freiheitspartei „il Popolo della Libertà“, hat bei der aktuellen Entscheidung ebenfalls wieder Chancen auf die Regierungsführung in Italien. Doch er wäre nicht die erste Wahl der internationalen Anleger. Quelle: ap

Frankfurt Immer mehr Anleger setzen bei der Regierungsbildung in Italien auf einen baldigen Durchbruch. Am Rentenmarkt griffen Investoren bei den Staatsanleihen des Landes zu. Die Renditen der zehnjährigen italienischen Titel lagen am Mittwoch in Reichweite ihres am Vortag erreichten Zweieinhalb-Jahres-Tiefs von 3,89 Prozent. Der Mailänder Aktienindex zog um bis zu 0,8 Prozent an. Einem Politiker der Demokratischen Partei zufolge wird Präsident Giorgio Napolitano im Tagesverlauf einen neuen Ministerpräsidenten präsentieren. Seit der Wiederwahl Napolitanos am Wochenende wurden erneut die Chancen für eine Große Koalition ausgelotet.

Die Parlamentswahl im Februar hatte ein Patt mit drei gleichstarken Lagern ergeben. Seither ist es den Parteien nicht gelungen, eine Regierung zu bilden. Eine Koalition, die von den Mitte-Links- und Mitte-Rechts-Parteien dominiert werde, sei kein ideales Szenario, erklärten Händler. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies zu großen Konflikten führen könnte, sei groß. „Nach fast zwei Monaten politischem Stillstand dürften die Märkte aber alles erst einmal als Fortschritt werten“, sagte Alan McQuaid, Chefvolkswirt bei Merrion Stockbrokers in Dublin.

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