Fresenius: Unternehmenswert (Börsenwert plus Schulden) ist weit stärker gewachsen als das Unternehmen selbst. Deshalb große Absturzgefahr im Crash trotz nicht zyklischer Geschäfte. Gute Einstiegskurse erst bei 30 bis 35 Euro.
Fresenius Medical Care: Jahrelange Gewinnstagnation wurde von Investoren mit immer höheren Kursen belohnt. Das müsste sich rächen, zumal der für das Dialysegeschäft wichtige US-Gesundheitssektor gerne mal für Kürzungen bei einem republikanischen US-Präsidenten herhalten könnte. Erste Tranche um 50, zweite um 38 Euro.
HeidelbergCement: Mit immer noch hohen Schulden und viel Goodwill unterwegs. Die Aktie sollte man in der aktuellen Gemengelage erst einmal nicht haben. Spekulativ um 40 Euro einsteigen.
Henkel: Aktie ist teuer, der nicht zyklische Konsumsektor war in jüngster Zeit aber gesucht und deshalb relativ stabil. Übernahme (Goodwill) belastete Bilanz mahnt insgesamt zur Vorsicht. Erste Tranche bei 75, zweite bei 55 bis 60 Euro.
Infineon: Mit der Aktie lässt sich vor allem bei gutem Timing richtig Rendite machen. Im Crash wird das Papier meist über Gebühr verkauft, sodass sich erst bei deutlich niedrigeren Kursen gute Chancen bieten. Schnäppchenkurse zwischen 6 und 8 Euro.
Linde: Der einstige Dax-Star ist schon tief gefallen; schleppt hohen Goodwill aus Übernahmen mit sich herum. Chart ist massiv angeschlagen. Für Mutige könnten bald erste Einstiegskurse winken. Erste Tranche bei 100, zweite bei 80 Euro
Lufthansa: Eignet sich allein für kurz- bis mittelfristige Trades. Für Langfristanleger uninteressant, weil Geschäfte und Kosten volatil sind und die Politik mitmischt. Einen Versuch wert zwischen 8 und 10 Euro.
Merck: Kurs leidet, weil Branche zu hochgejazzt worden war. Hohe Schulden, ebenfalls hohe bezahlte Übernahmeprämien (Goodwill) und nicht gefüllte Pharmapipeline. Flüssigkristall- und Laborsparte garantieren gute Cashflows. Aktie kommt aber erst langsam in bewertungstechnisch interessanten Kaufbereich. Kaufen um 63, nachkaufen um 53 Euro.
Münchener Rück: Schlägt sich in schwierigen Märkten weiter wacker und überzeugt mit aktionärsfreundlicher Dividendenpolitik. Tiefere Kurse als aktuell sind bei weiteren Crashs allerdings wahrscheinlich. Um 130/140 Euro kaufen.
ProSieben: Geschäfte laufen gut, schöne Dividende, aber mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17 nicht billig. Chart ist angeschlagen, das mahnt zur Vorsicht. Günstig zwischen Kursen von 30 bis 35 Euro.
RWE: Hoffnungswert, auf was eigentlich? Eine andauernde Baisse würden die ohnehin vagen Aussichten auf vernünftige Einnahmen aus dem Teilbörsengang der neuen Tochter, die Vertrieb, Netze und Ökostrom vereint, zunichte machen. Zudem drohen hohe Abwertungen auf die britische Tochter Npower. Meiden.
SAP: Die Walldorfer sind unverändert gut unterwegs, besonders in der Zukunft („Cloud“). Einkaufstour der vergangenen Jahre hat aber zu sehr hohem Goodwill geführt, der bei taumelnden Märkten zu Milliardenabschreibungen führen kann. Einstiegskurse um 45 Euro wären vertretbar.
Siemens: Überraschte zuletzt mit positiver Jahresprognose. Ist ein Dauerinvestment, das sich nicht schlechter als der Dax entwickeln sollte. Zudem aus Dividendenblickwinkel positiv. Echte Schnäppchen bei 70 bis 75 Euro. Um die 85 Euro aber schon einen Blick wert.
Thyssenkrupp: Nichts für Daueranleger. Bei noch tieferen Kursen könnte sich eventuell selbst Großaktionär Krupp-Stiftung nicht mehr gegen eine Zerschlagung wenden. Auf tieferen Niveaus etwas zum Zocken. Schnäppchenkurse erst zwischen 7 und 8 Euro.
Volkswagen: Bleibt ganz offenbar schlecht geführt. Analytisch schon billig, aber mit sehr hohem Unsicherheitsfaktor. Um 100 Euro je nach Lage des Dieselgate womöglich günstig; dann engen Stopp bei 90 Euro legen.
Vonovia: Blamierte sich dieses Jahr mit dem gescheiterten Übernahmeversuch an Deutsche Wohnen. Notiert noch deutlich über dem harten Nettoinventarwert (ohne Goodwill). Vorerst meiden.