Marktanalysen Big Data erobert die Börse

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So profitieren Kleinanleger von Big Data

Wie viele Daten wir erzeugen
Riesiges Datenwachstum
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Tomographie

Darüber hinaus eignen sich viele der derzeit am Markt vorhandenen Tools nur für professionelle Anleger oder Daytrader, die sowohl die Zeit, als auch das Geld dafür haben, sich mit nichts anderem als den neuesten Nachrichten zu beschäftigen und entsprechend darauf zu reagieren. "Wir filtern täglich rund 500.000 Nachrichten und Tweets, das ist für einen Kleinanleger natürlich nur zum Bruchteil interessant", räumt deshalb auch Volker Stümpflen, Gründer des Münchner Big-Analytics-Spezialisten Clueda AG, ein. Sein Unternehmen hat unter anderem für die Baader Bank ein Analyse-System entwickelt, mit dem aus den Nachrichten, die über die Agenturen Bloomberg und Thompson Reuters verbreitet werden, relevanten Informationen und Stimmungen gefiltert werden.

Die wichtigsten IT-Trends

Dadurch sollen Handelsentscheidungen erleichtert werden. "Man kann sowohl bestimmte Aktien als auch ganze Gruppen bewerten. Das geht bis auf die Makroebene: wie verändern sich Volkswirtschaften?", so Stümpflen. Die verschiedenen Systeme sind nicht nur in der Lage, nach einzelnen Schlagwörtern zu suchen, sie erkennen auch Redundanzen, Zusammenhänge und lernen dazu. So können sie beispielsweise aus dem gehäuften Auftreten des Namens eines Unternehmens und Begriffen wie Entlassung eine Prognose für die Entwicklung der Aktie erstellen. Und das ganze in Sekunden - ohne dass Mitarbeiter alle Nachrichten lesen, bewerten und ihre Ergebnisse für das nächste Meeting aufbereiten und präsentieren müssen.

Die Analyse von marktbewegenden Nachrichten sei für Kleinanleger allerdings schon unter finanziellen Aspekten nicht sonderlich nützlich. Da seien einfach die Kosten zu hoch, so Stümpflen von Clueda. Es gibt jedoch, gerade in den sozialen Netzwerken, diverse Filtermethoden, um börsenrelevante Nachrichten aus dem Wust aus nutzlosen Informationen herauszufiltern. Der Dienst Stocktwits zum Beispiel analysiert Tweets ausgewählter Experten. Das Motto hinter dieser Plattform lautet: "Learn from other stock traders and get new ideas."

"Es gibt eine Reihe von Firmen, deren Angebote für Kleinanleger sinnvoll sind", weiß Stümpflein. Eine Analyse der Marktstimmung, statt der marktbewegenden Nachrichten koste rund 40 Euro im Monat und sei deshalb auch für den kleinen Investor erschwinglich. Wegen der Manipulationsproblematik sollten Anleger diese Twitter-Nachrichten allerdings nicht als Kaufempfehlung werten, sondern höchstens als Denkanstoß für eigne Recherchen.

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