Milliardärsstudie Geld in Hülle und Fülle

Es gibt mehr Milliardäre auf der Welt als je zuvor, wie das Research-Unternehmen Wealth-X aufzeigt. Die Summe ihres Vermögens ist höher als das Bruttoinlandsprodukt aller Staaten weltweit außer den USA und China.

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Die zehn reichsten Selfmade-Deutschen
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Genau 2473 Dollar-Milliardäre weltweit hat das Research-Unternehmen Wealth-X, soweit das aus öffentlichen Quellen ersichtlich ist, für Ende 2015 gezählt. Das waren 6,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Ihnen gehörten zusammen 7,7 Billionen Dollar, - 5,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Diese Summe ist höher als das Bruttoinlandsprodukt aller Staaten weltweit außer den USA und China.

Mit 1013 gibt es die meisten dieser Super-Reichen in der Region Europa plus Naher Osten und Afrika – die Amerikaner fassen diese Gebiete unter der Abkürzung EMEA zusammen. 782 Super-Reiche zählen die USA, die mit drei Billionen Dollar aber den größten Anteil am Kuchen besitzen. In Fernost, wo die Zahl der Milliardäre am schnellsten wächst, zählte Wealth-X 678 Milliardäre.Nicht nur in der Politik, im Management und bei den Gehältern haben Frauen Nachholbedarf, sondern auch im Reich der Super-Reichen. Es gibt gut achtmal so viele Milliardäre wie Milliardärinnen. Und bei den neuen Milliardären ist das Übergewicht der Männer noch größer.

Auffällig ist auch, dass es immer mehr Milliardär gibt, die unternehmerisch tätig sind, statt sich allein auf dem ererbten Finanzpolster auszuruhen. „Sie wollen etwas Eigenes aufbauen, statt sich auf den Lorbeeren ihrer Familien auszuruhen“, heißt es in der Studie. Dafür haben die meisten auch studiert, aber viele nur bis zum Bachelor. Die Milliardäre sind Familienmenschen. Mehr als 85 Prozent sind verheiratet, unter den Frauen gibt es relativ viele Witwen, unter den Männern kaum Witwer. Die Super-Reichen haben im Schnitt fast drei Kinder, während die Statistik für 2014 erst zwei ausweist.

Der französische Ökonom Thomas Piketty hat in seinem Bestseller „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ die These aufgestellt, dass sich der Reichtum durch Erbschaft und vergleichsweise geringe Kinderzahl in immer weniger Händen sammelt. Die Wealth-X-Studie jedoch zeigt, dass viele Milliardäre relativ viele Kinder haben und die Bedeutung von Erbschaften gegenüber unternehmerischer Tätigkeit eher abnimmt. Außerdem sorgen hin und wieder Scheidungen für die Teilung von Vermögen. Allerdings machen die Milliardäre nur einen kleinen Teil der reichen Bevölkerung aus.

Bei den Hobbies der Superreichen steht die Philanthropie ganz vorne. Hier hat offenbar das Vorbild des Ehepaars Gates mit ihrer Stiftung einiges bewirkt. Dieses Thema beschäftigt 56 Prozent der Milliardäre. Weit abgeschlagen kommen danach Themen, für die sich auch Leute mit weniger Geld interessieren: Reisen, Kunst, Mode, Politik, Wein und Spirituosen und so weiter. Für knapp 15 Prozent steht die Gesundheit ganz weit oben, ähnliche Werte erreichen Autos, etwas dahinter kommt Fußball. Schmuck und Uhren rangieren dagegen unter zehn Prozent. Wer so viel Geld hat, muss es wahrscheinlich nicht herzeigen.

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