Dafür spricht, dass die Nachfrage nach Gold aus China und Indien wächst und die Verkäufe der börsengehandelten Goldfonds abgeklungen sind. Viele Experten sind daher mit Blick auf den Goldpreis wieder optimistischer. Auch für Silber, das zusätzlich von der Nachfrage der Industrie im Konjunkturaufschwung profitiert, stehen die Chancen nicht schlecht. Palladium und Platin sind ebenfalls in der Industrie gefragt. Zudem belastet das Platinangebot, dass die Arbeiter in vielen Platinminen Südafrikas seit langem für höhere Löhne streiken. „Der Platinpreis wird von den Streiks profitieren. Langfristig wird es zu Engpässen kommen. Für Anleger halte ich Palladium jedoch für die bessere Alternative“, sagt Eugen Weinberg. Palladium könnte neben seiner Bedeutung für die Industrie davon profitieren, dass in Kürze der erste börsengehandelte Palladium-Fonds Investoren anlocken soll. Die sogenannten ETF sind gerade für institutionelle Investoren ein beliebtes und leicht handelbares Vehikel. In den vergangenen Jahren waren etwa die Gold-ETFs für die Entwicklung des Goldpreises weit wichtiger als die hohe Nachfrage nach physischem Gold seitens der Privatanleger. Profianleger handeln mit diesen Fonds an nur einem Handelstag etliche Tonnen Gold. Sollte der Palladium-Fonds auf Interesse stoßen, kann das den Palladiumpreis zusätzlich antreiben.
Wer auf reine Goldminenaktien setzt, geht natürlich größere Risiken ein. Denn für einen fallenden Goldpreis könnte sprechen, dass die brummende Weltkonjunktur und damit florierende Aktienmärkte das unverzinste Edelmetall als Investment unattraktiver machen. Garantiert unter Druck kommt der Goldpreis, wenn die Notenbanken anfangen sollten, die Zinsen zu erhöhen, so dass die Zinsen nach Abzug der Inflation sichere und attraktive Renditen bieten. Gegen Goldminenaktien spricht auch, dass die Förderkosten pro Unze in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen sind. Wer auf Goldminenaktien setzt, sollte daher unbedingt auf Profitabilität achten.
Solange der Goldpreis hoch war, hat sich der hohe Aufwand noch gelohnt. Die Gewinnseite hat aber seitdem deutlich gelitten. „Goldminenaktien waren zu Recht unter die Räder gekommen. Die haben alles falsch gemacht“, konstatiert Weinberg. Er hält die Aktien von ausgesuchten Gold- und Kupferminenbetreibern bestenfalls spekulativ für interessant und empfiehlt eher direkte Investments in diese Rohstoffe.
Einzelne Minengesellschaften haben jedoch ihre Hausaufgaben gemacht und arbeiten profitabel. Dafür spricht auch, dass der Nyse Arca Gold Bugs-Index, in dem viele wichtige Goldminenaktien enthalten sind, zuletzt deutlich gestiegen ist und sich anschickt, in den Aufwärtstrend zurückzukehren. Anlegern, die auf Goldminenaktien setzen, sollte jedoch eines immer bewusst sein: Ein spekulatives Engagement birgt neben großen Gewinnchancen auch hohe Risiken. Steigt der Goldpreis, dürften die Aktien nach dem Absturz der vergangenen zwei Jahre deutlich stärker steigen als der Preis für das Edelmetall.
Sinkt der Goldpreis jedoch, oder explodieren die Kosten in der Goldförderung weiter - etwa wegen der Lohnforderungen streikender Arbeiter und aufwändiger Fördermethoden -, geht es auch umso schneller mit dem Kurs abwärts. Wer Sicherheit bevorzugt und seine Nerven schonen will, sollte sich daher lieber zu den Großen der Bergbaubranche greifen – oder lieber gleich Goldmünzen und -barren kaufen. Letztere sind in Krisenzeiten eine verlässliche Versicherung.