Möglicher Börsengang Telefonica prüft IPO von Lateinamerika-Sparte

Die Lateinamerika-Sparten von Telefonica stehen möglicherweise vor einem Börsengang. Das Unternehmen bündelte zuletzt seine dortigen Aktivitäten in einer Dachgesellschaft in Madrid.

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Telefonica prüft einen Börsengang seiner Lateinamerika-Sparten. Quelle: dapd

Madrid Nach dem Börsengang der deutschen Tochter O2 ebnet die spanische Telefonica mit der Gründung einer Holdinggesellschaft den Weg für ein IPO seiner Lateinamerika-Sparten. Das hoch verschuldete Unternehmen bündelte laut Handelsregistereintrag seine Aktivitäten in Südamerika in einer Dachgesellschaft in Madrid.

Ein Konzernsprecher sagte am Mittwoch, dass Telefonica einen Börsengang seiner Lateinamerika-Sparten prüfe, allerdings sei noch keine Entscheidung gefallen. In der Zeitung „Expansion“ hieß es, dass Telefonica sein Geschäft in der Region über eine spanische Holding an der New Yorker Börse notieren lassen wolle. Erst Ende Oktober hatte Telefonica O2 an die Börse gebracht. Deutschlands kleinster Mobilfunkanbieter sammelte dabei 1,45 Milliarden Euro ein.

Die Spanier trennten sich zudem in diesem Jahr von einigen Beteiligungen, um ihre Schulden abzutragen. Ende September war Telefonica mit 56 Milliarden Euro verschuldet. Bis zum Jahresende sollen es 50 Milliarden Euro sein. Der für die Region zuständige Manager Santiago Fernandez Valbuena hatte vor kurzem gesagt, dass Telefonica schon im nächsten Jahr auch seine Sparten in Lateinamerika an die Börse bringen könne. Voraussetzung sei natürlich ausreichendes Interesse von Investoren.

Der Telekommunikationsriese will seinen Umsatz um bis zu ein Prozent in diesem Jahr steigern. In den ersten neun Monaten gingen die Erlöse allerdings um 0,3 Prozent auf 46,5 Milliarden Euro zurück. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen stieg dagegen um mehr als zehn Prozent auf 15,7 Milliarden Euro. Erstmals erzielte der ehemalige spanische Staatsmonopolist auf den wachstumsstarken Märkten in Lateinamerika mehr Umsatz als in den durch die Schuldenkrise belasteten europäischen Ländern.

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