Musterdepots 25 Prozent über Stoxx 50

Das Depot von Handelsblatt-Redakteur Georgios Kokologiannis hat seinen Vorsprung auf den Vergleichsindex Stoxx 50 um 25 Prozent ausbauen können. Für die US-Wahl hat er sich eine Strategie zurecht gelegt.

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Georgios Kokologiannis Quelle: Pablo Castagnola

Auf über 25 Prozentpunkte ausgebaut hat das Depot seinen Vorsprung auf den Vergleichsindex Stoxx 50. Das Portfolio profitiert nicht nur von Aufwärtsphasen an den Börsen. Mit speziellen Anlagepapieren versuche ich auch dann Rendite zu erzielen, wenn die Aktienkurse stagnieren oder fallen.

Sollten Dax & Co. etwa nach einem Sieg Hillary Clintons bei den US-Präsidentschaftswahlen in Jubellaune verfallen, werde ich Reverse-Bonuszertifikaten aufstocken (WKN: CD0EYZ), die sich auf den deutschen Leitindex beziehen. Damit setze ich seit August auf ein Auslaufen der Hausse am hiesigen Markt. Bereits jetzt hat diese Depotposition mehr als fünf Prozent an Wert gewonnen.

 

Diese Finanzvehikel profitieren davon, wenn dem insgesamt mehr als siebenjährigen Börsenaufschwung die Luft ausgeht - oder der Dax bis Juni 2017 sogar deutlich einbricht. Mindestens sechseinhalb weitere Prozent Ertrag lassen sich mit den Reverse-Bonuszertifikaten bis nächsten Juni erzielen, solange der Dax unter der Marke von 12.100 Punkten bleibt. Umgerechnet entspricht das einer zusätzlich noch möglichen Rendite von über zehn Prozent per annum.


Alexander Kovalenko

Die deutsche Industrie hat im September deutlich weniger Aufträge geholt, als von den Volkswirten erwartet. Im Vergleich zum Vormonat ist das Auftragsvolumen um 0,6 Prozent gesunken, während die Ökonomen mit einem Plus von 0,3 Prozent gerechnet haben.

Vor allen die Bestellungen aus der Euro-Zone sind mit minus 4,5 Prozent deutlich geschrumpft. Die Inlandsnachfrage ist mit minus 1,1 Prozent ebenfalls schwächer ausgefallen, während die Bestellungen aus dem Rest der Welt um 2,5 Prozent gestiegen sind. Bei der letzten Kategorie geht es in erster Linie um Aufträge aus den USA und China. Insgesamt ist das Auftragsvolumen im dritten Quartal um 0,5 Prozent gewachsen.

Viele Experten rechnen damit, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt zwischen Juli und September schwächer als im Vorquartal (0,4 Prozent) gewachsen ist. Die erste offizielle Schätzung dazu wird vom Statistischen Bundesamt Mitte November veröffentlicht. Somit gehen leichte  Schwankungen bei den Konjunkturnachrichten aus Deutschland weiter. Aus heutiger Sicht stellt ein moderates Wachstum am Ende des Jahres nach wie vor das wahrscheinlichste Szenario dar. 


Sönke Niefünd

In dieser Woche sind die Veröffentlichungen im Datenkalender für das Finanzmarktgeschehen von untergeordneter Bedeutung. Die Woche nach Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktzahlen hält traditionell nur wenige Konjunkturdaten-Veröffentlichungen bereit. Der Fokus der Marktakteure richtet sich einzig und allein auf die US-Wahl, bei der sich entscheidet, wer Barack Obama ins Weiße Haus nachfolgt. Schien Hillary Clinton bislang klar in der Favoritenrolle, haben sich deren Umfrageergebnisse zuletzt deutlich verschlechtert. Nunmehr zeichnet sich ein unerwartet knappes Rennen ab.

Am Dienstag wird allerdings nicht nur der zukünftige US-Präsident gewählt, sondern auch in weiten Teilen ein neues Parlament. Im Repräsentantenhaus stehen sämtliche 435 Abgeordneten zur Wahl und im Senat werden 34 der 100 Senatoren neu bestimmt. Da gespaltene Verhältnisse in den Kammern erwartet werden, wird der neue Präsident wohl kaum die Möglichkeit zu umfassenden Gesetzesänderungen oder Reformen haben.

Spielt es für die zukünftige Wirtschaftspolitik in den USA wirklich eine große Rolle, wer demnächst Präsident wird? So wollen doch beide Kandidaten die konjunkturelle Dynamik entweder durch Investitionen in die Infrastruktur oder durch Steuererleichterungen erhöhen. Die finanziellen Pläne Clintons stehen dabei auf einem solideren Fundament und dürften nicht ganz so stark die Staatsschulden in die Höhe treiben. Sollte Trump ins Amt gelangen und tatsächlich die Möglichkeit haben, seine radikalen Pläne bezüglich der illegalen Einwohner umzusetzen, dann hätte das eine sichtbar bremsende Wirkung für das Wirtschaftswachstum. Massenweise Ausweisungen würden nicht nur die Zahl der Arbeitskräfte, sondern auch die der Verbraucher spürbar reduzieren.

Spannender sind daher die zahlreichen Wortmeldungen seitens der US-Notenbankvertreter. Die Finanzmarktakteure dürften aufmerksam nach Hinweisen auf einen bevorstehenden Zinsschritt im Dezember lauschen. Gemessen an den Fed-Funds-Futuren ist die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung zuletzt nochmals gestiegen.

Hinweise zu den ausführlichen Berichten über die Musterdepots gibt es bei Twitter unter dem Konto: @kokologiannis

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.

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