Musterdepots Alles eine Frage der Strategie

Das Portfolio von Musterdepotstratege Georgios Kokologiannis knackt die 23-Prozent-Marke – und notiert damit so hoch wie nie. Wie der Handelsblatt-Redakteur erfolgreich durch das schwierige Börsenjahr 2016 kommt.

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Georgios Kokologiannis Quelle: Pablo Castagnola

Die Wertentwicklung des defensiv ausgerichteten Modellportfolios knackt zur Wochenmitte die Marke von 23 Prozent – und notiert so auf dem höchsten Stand dieses Jahres. Das Musterdepot hat sich damit seinem bisherigen Allzeithoch bis auf knapp zwei Prozentpunkte angenähert. Zudem wurde der Abstand auf den Benchmarkindex Stoxx 50 ausgebaut – auf inzwischen über 24 Prozentpunkte seit Auflegung im Januar 2014.

Spätestens im Frühjahr sollte der Ertrag einen neuen Rekordstand erreichen, falls sich die Seitwärtsphase am Aktienmarkt fortsetzt. Denn monatlich steigt er in diesem Szenario im Schnitt um 0,8 Prozent. Erreicht wird diese Seitwärtsrendite durch den Einsatz spezieller Anlagezertifikate, in die momentan etwa die Hälfte des gesamten Depotkapitals investiert ist.

Zuletzt hatte ich beispielsweise sogenannte Discountzertifikate erworben, die sich auf den Euro-Stoxx-50 beziehen und bis September 2017 im Schnitt etwa 9,7 Prozent Rendite per annum abwerfen (WKN: DT92GZ). Einzige Bedingung: Der europäische Leitindex sollte zum Laufzeitende der Papiere nicht unter 2720 Punkte abgerutscht sein.

Erst bei einem Euro-Stoxx-Stand unterhalb dieser Marke nimmt die Rendite der Zertifikate allmählich ab. Der Preis für die Seitwärtsrendite: Mehr als die jährlichen 9,7 Prozent sind damit selbst in einer Haussephase nicht drin.


Wall Street hängt Europas Börsen ab, nur vorübergehend?

Aus den USA gibt es täglich hervorragende Vorgaben für die europäischen Märkte, erstmals in seiner Geschichte stieg der Dow-Jones-Index über die 19.000-Punkte-Marke … und bei uns? Europas Börsen befinden sich weiterhin in einer abwartenden Position. Die technische Unterstützung im Dax bei 10.600 Punkten hält zwar bislang, darf aber auch nicht fallen, sonst droht unterhalb von 10.550 Punkten weiteres Abwärtspotential.

Umgekehrt – sofern der Dax die Marke von 10.807 signifikant überwinden kann – kämen die 11.431 Punkte aus dem November 2015 möglicherweise schnell in Reichweite.
Für beide Szenarien fühlen wir uns mit der vorhandenen Liquidität gut aufgestellt für selektive Käufe.

Aus unserem Musterdepot hat Infineon Technologies die Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2015/2016 veröffentlicht. Im Gesamtjahr erhöhte sich der Umsatz um 700 Millionen Euro auf 5,6 Milliarden Euro, die Marge sank jedoch von 15,5 auf 15,2 Prozent. Das Nettoergebnis erhöhte sich 744 Millionen Euro – zudem gab es die erwartete zehnprozentige Dividendenerhöhung. Mittelfristig kündigte Infineon eine Erhöhung der operativen Rendite auf 17 Prozent an – wir bleiben investiert.

Auch unter Nachhaltigkeitsaspekten ist Infineon gut aufgestellt: Environment (E) = 93,07, Social (S) = 90,57 und Governance (G) = 66,71. Dadurch ergibt sich ein Gesamt-ESG-Wert von 83,45.


Autobranche puscht Austria-Titel im Depot

Der österreichische Stahlkonzern Voestalpine hat einen weiteren Großauftrag von einem deutschen Premium-Automobilhersteller gesichert. Das Auftragsvolumen liegt laut Unternehmensinformationen bei rund 600 Millionen US-Dollar. Erst im August wurde eine andere Großorder in Höhe von etwa 500 Millionen US-Dollar bekannt gegeben. Die Produktion wird bei den Standorten in Mexico, China, Deutschland und Rumänien rund um den Globus stattfinden.

Um einen reibungslosen Verlauf gewährleisten zu können, wird Voestalpine über 30 Millionen Euro in genannte Standorte investieren. Das boomende Geschäft mit der Autobranche hilft den Österreichern eine schwierige Phase am Stahlmarkt zu überbrücken. Ein breite Produktpalette und die voranschreitende Internationalisierung gehören zu positiven Merkmalen des Geschäftsmodells beziehungsweise der langfristigen Strategie des Konzerns.

Das laufende Jahr ist bisher sehr erfolgreich für die Voestalpine-Aktie verlaufen: Der Titel notiert fast 30 Prozent höher als Ende 2015. Darüber hinaus schüttet der Konzern eine solide Dividende aus. Die Voestalpine-Aktie befindet sich seit Auflage des Musterdepots in unserem Portfolio und wird weiter gehalten.   

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.

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