Musterdepots Die eidgenössischen Dividenden-Aristokraten

Was Rendite angeht, ist auf die Schweizer Verlass. Die eidgenössischen Unternehmen schütteln im Frühjahr so hohe Dividenden aus wie nie zuvor. Wer besonders großzügig zu seinen Anlegern ist.

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Sönke Niefünd

Frankfurt Die Schweizer Konzerne schütten in diesem Frühling so hohe Dividenden aus wie nie zuvor. Drei Schweizer spielen in einer eigenen Liga: Novartis, Nestlé und Roche schütten je über sieben Milliarden Franken aus – in letztere sind wir seit Oktober 2016 mit drei Prozent vom Portfolio investiert. Damit dürfte das Dreigestirn für mehr als die Hälfte aller Zahlungen der Unternehmen im Schweizer Leitindex SMI aufkommen.
Roche ist ein bekannter Dividenden-Titel und seit dem Jahr 2000 haben die Basler die Dividende stets erhöht. Im weltweiten Vergleich gibt es nicht viele Wertpapiere, die eine solche Dividenden-Steigerung aufweisen können. Roche wird am 14. März 2017 ihre Dividende zahlen, wir erwarten eine Auszahlung von 8,20 Schweizer Franken.

Die Kurse der Dividendenzahler, auch als Dividenden-Aristokraten bezeichnet, entwickeln sich häufig besser als die Nichtzahler. Das zeigen verschiedene Studien, genauso wie ein Blick auf den deutschen DivDax – ein Aktienindex, der momentan die elf Unternehmen im Dax mit der höchsten Dividendenrendite enthält.
Kontinuierliche Dividenden der Vergangenheit gelten als Indiz für ein stabiles Geschäftsmodell und sichere Zahlungsströme. Die aktuellen Dividendenrenditen vieler Unternehmen sind im Vergleich zum Zinsniveau historisch hoch und daher sind Dividenden bei den Anlegern so beliebt.

Mehr als die Hälfte der europäischen Unternehmen hat eine Dividendenrendite, die über der Rendite der jeweiligen Unternehmensanleihe liegt. Die Dividendenrendite für Dax-Aktien liegt aktuell bei 3,2 Prozent. Zum Vergleich: Für zehnjährige Bundesanleihen gibt es gerade einmal 0,20 Prozent. Wir setzen auf eine gesunde Mischung aus Aktien, festverzinslichen Wertpapieren und auf Nicht-Traditionelle Anlagen, um nachhaltige, konstante Erträge aus Dividenden, Zinsen und Kursgewinnen zu erzielen.


Frankreich auf Wachstumskurs

Nachdem letzte Woche der aktuelle Einkaufsmanagerindex für Frankreich sehr erfreulich ausgefallen ist, wurden am Dienstag die offiziellen Daten für das Bruttoinlandsprodukt der zweigrößten Volkswirtschaft der Eurozone veröffentlicht. Die Wirtschaftsleistung ist im vierten Quartal um 0,4 Prozent gewachsen, was doppelt so hoch war, wie im Vorquartal. Der stärkere Binnenkonsum sowie höhere Unternehmensinvestitionen haben maßgeblich zu diesem guten Ergebnis beigetragen.

Nachdem die aktuellen Frühindikatoren neuerlich positive Signale gesendet haben, gehen einige Volkswirte davon aus, dass sich das Wachstum in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres weiter beschleunigen könnte. Sollte es Frankreich tatsächlich gelingen, einen stabilen Wachstumspfad zu finden, wäre dies ein nicht zu unterschätzender Beitrag zur Gesamtkonjunktur der Eurozone. In unserem Musterdepot befinden sich zwei französische Titel – Peugeot Citroen (PSA) und Michelin, welche sich bisher erfolgreich entwickelt haben.

Der Portfoliomanager Dirk Hagemann, der eines von unseren Ziel-wikifolios „Aktien? yeah!“ verwaltet, hat die Isra Vision Position mit einem Gewinn von über 150 Prozent komplett verkauft. Die fundamentale Analyse mit einem besonderen Fokus auf Dividendentitel steht bei diesem wikifolio ganz stark im Vordergrund.


Europäisches „Superwahljahr“ bietet Einstiegschancen

Zu den renditeträchtigsten Depotbestandteilen gehören derzeit die Sprintzertifikate, die sich auf den europäischen Aktienmarkt beziehen (WKN: VN13U0 und VN13UY). Mit diesen besonders offensiven Anlageprodukten hatte ich nach starken Einbrüchen im vergangenen Sommer sowie im Herbst erfolgreich auf eine Erholung der hiesigen Börsenkurse gesetzt.
Die erste Sprinterposition hatte ich nach dem Brexit-Crash im Juni aufgebaut. Eine Variante, die von der erwarteten Erholung des EuroStoxx 50 innerhalb der kommenden zwölf Monate gehebelt profitieren sollte.

Auch den kurzzeitigen Markteinbruch nach der Wahl bei den US-Präsidentschaftswahlen im November nutzte ich, um mit dem Kauf noch mehr dieser Hebelpapiere meine zuvor erhöhte Cash-Quote zu verringern. Auch im europäischen „Superwahljahr“ 2017 könnten sich bald interessante Einstiegskurse ergeben.
Bei den anstehenden Wahlen in den Niederlanden in rund zwei Wochen und auch bei den französischen Präsidentschaftswahlen dürfen Europa-Gegner deutliche Erfolge erzielen. Zwar erscheint etwa in Frankreich ein Wahlsieg der Kandidatin Marine LePen, die das Land aus dem Euro führen will, wegen des Mehrheitswahlrechts derzeit nur wenig wahrscheinlich.

Als ebenfalls unrealistisch eingestuft hatten Demoskopen und andere Experten aber auch das Brexit-Votum der Briten und den Triumph Donald Trumps in den USA. Die Euro-Krise könnte schneller wieder aufflammen und für Unruhe an den Börsen sorgen als es vielen Anleger derzeit bewusst ist.

Hinweise zu den ausführlichen Berichten über die Musterdepots gibt es bei Twitter unter dem Konto: @kokologiannis

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.

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