Musterdepots Einmal Europa, bitte!

Drei Manager, drei Konzepte, drei Portfolios: Die Musterdepots zeigen, wie man mit Timing und Strategie den Markt schlagen kann. Sönke Niefünd nimmt europäische Titel ins Visier.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Depot-Strategien: Individuelle Einschätzungen der Markt-Experten

Das Redaktionsdepot: Ulf Sommer, Handelsblatt

Die britische Investmentbank HSBC hat nach den Quartalszahlen von Rheinmetall ihr Kursziel für die Aktie von 78 auf 85 Euro angehoben, die Einstufung aber auf „Hold“ belassen. Die Halbjahreszahlen waren besser als erwartet ausgefallen, zudem hob das Düsseldorfer Unternehmen seine Jahresprognose an. Ertragstreiber ist bislang aber nicht, wie vorab von vielen Analysten und wohl auch Anlegern erwartet, die große Rüstungssparte, sondern der etwa ebenso große Autozuliefererbereich. Mehrere aktuelle Großaufträge der Bundeswehr schlagen sich erst künftig in den Zahlen nieder.

Das Social-Trading-Depot: Alexander Kovalenko, Bayerische Vermögen

Einmal im Monat widmen wir uns regelmäßig dem Thema der Bewertung des Aktienkernportfolios, welches rund 70 Prozent unseres Musterdepots ausmacht und derzeit 15 Einzeltitel enthält. Das Aktienkernportfolio weist im Vergleich zum breiten STOXX Europe 600 Index eine signifikante Unterbewertung auf. Das gewichtete Kurs-Umsatz-Verhältnis liegt bei 0,87, das gewichtete Kurs-Buchwert-Verhältnis bei 1,4 und das gewichtete Kurs-Cash-Flow-Verhältnis bei 5,2. Laut unseres Bewertungsmodells gehören 13 Aktien zum Top-Quartil, d.h. zu den günstigsten 25 Prozent aller Titel des Anlageuniversums. Die relative Unterbewertung des Portfolios bleibt trotz einer merklichen Outperformance des Musterdepots gegenüber dem Vergleichsindex intakt.

Das Privatbank-Depot: Sönke Niefünd, Otto M. Schröder Bank

Die Kursverluste der vergangenen Wochen machen europäische Titel vergleichsweise günstig.

Der starke Euro ist für uns das größte Hemmnis für eine Erholung der europäischen Aktienmärkte. Der Kurs der Gemeinschaftswährung ist seit Jahresbeginn um etwa 13 Prozent auf knapp 1,19 USD gestiegen.

Die Autowerte Daimler, BMW und VW könnten für eine breite Erholung sorgen, denn diese machen fast 15% der Marktkapitalisierung des Dax aus. Wer langfristig davon überzeugt ist, dass die Autobauer sich im Umgang mit den Kunden verbessern, diese aus "Diesel-Gate" und Kartell-Vorwürfe lernen, kann beherzt günstig Aktien kaufen. Ein wieder erstarken des US-Dollars und somit schwächeren Euros dürfte als Katalysator für steigende Kurse der exportstarken Autowerte sein. Erwartete Dividendenrenditen größer 3 Prozent, KGV 2017e unter 10 sowie ein Kurspotential um mehr als 20% runden das Bild der 3 Autobauer ab.

Die Regeln der Depots

Die Musterdepots veranschaulichen aussichtsreiche Anlagestrategien und geben Anregungen, mit denen Investoren ihre Renditeziele erreichen können. Im Vordergrund steht nicht ein Wettbewerb zwischen den drei Portfolios, sondern vielmehr die Nachvollziehbarkeit und Transparenz der Anlageentscheidungen für den Leser. Jeder Kommentator startet mit einem fiktiven Anfangskapital von 100.000 Euro. Zu Beginn, am Freitag, dem 31. Januar 2014, wurden mindestens fünf Wertpapiere gekauft. Danach steht es den Kommentatoren frei, wann sie investieren. Es werden Gebühren für Kauf und Verkauf von 0,25 Prozent angenommen und vom Barbestand abgezogen. Zinsen und Dividenden werden dem Barbestand zugebucht. Die Depotzusammensetzung muss sich nicht täglich ändern.

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%