Musterdepots Gute Zeit, um Gewinne zu realisieren

Drei Manager, drei Konzepte, drei Portfolios: Die Musterdepots zeigen, wie man mit Timing und Strategie den Markt schlagen kann. Experte Ulf Sommer beschäftigt sich mit der schwachen Bilanz des Softwareherstellers SAP.

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Depot-Strategien: Individuelle Einschätzungen der Markt-Experten

Das Redaktionsdepot: Ulf Sommer, Handelsblatt

Mit SAP bekamen Anleger am Donnerstag einen Vorgeschmack auf die jetzt beginnende Berichtssaison der Unternehmen zum abgelaufenen dritten Quartal. Auf Grund des starken Euros verdiente SAP nicht ganz so viel wie erwartet. Die Differenz ergibt sich, wenn die Walldorfer ihre im Dollarraum erzielten Erträge in harten Euro umrechnen – und bilanzieren. Für Anleger ist das eine willkommene Gelegenheit, Gewinne zu realisieren. SAP war die schwächste Aktie im Dax. Dieses Schauspiel dürfte sich bei den nächsten Quartalszahlen vermutlich noch oft wiederholen.

Das Social-Trading-Depot: Alexander Kovalenko, Bayerische Vermögen

Der Portfoliomanager Paul Rogojan setzt sich in seinen Kommentaren zum „ROGO US Value“-wikifolio regelmäßig mit dem Thema „Anlegerverhalten“ auseinander. Er plädiert für einen disziplinierten Investmentprozess mit einem Fokus auf unterbewertete Unternehmen. Darin weist er auf eine interne Studie der amerikanischen Fondsgesellschaft Fidelity. Die beste Performance erzielten diejenigen Fidelity-Kunden, welche inaktiv oder gar gestorben waren, gleichzeitig aber immer noch über Wertpapierbestände verfügten. Dies zeigt, dass die absolute Mehrheit der Anleger viel zu hektisch agiert und somit seiner eigenen Performance schadet.

Das Privatbank-Depot: Sönke Niefünd, Otto M. Schröder Bank

Für eine gesunde, langfristige Entwicklung an den Aktienmärkten gehört eine Konsolidierungsphase dazu. Die jüngsten Rekordstände konnten weder im deutschen Leitindex noch an der Wall Street gehalten werden. In den letzten 117 Jahren gab es nicht nur Konsolidierungsphasen, sondern große Kursstürze, die auch als „Schwarzer Freitag“ oder „Schwarzer Montag“ in die Börsengeschichte eingingen. Im amerikanischen Dow Jones waren sechs von den 16 größeren Kurseinbrüchen im Oktober eines Jahres. Beispielsweise war der Kursverlust vom 13. Oktober 1989 bis heute der größte der DAX-Geschichte. Die Ursachen der damaligen Crashs sowie die Ausmaße sind vielfältig, aber gut erforscht. Die Frage, die sich stellt: Haben Anleger, Wissenschaftler und Börsenprofis aus der Vergangenheit gelernt?

Die Regeln der Depots

Die Musterdepots veranschaulichen aussichtsreiche Anlagestrategien und geben Anregungen, mit denen Investoren ihre Renditeziele erreichen können. Im Vordergrund steht nicht ein Wettbewerb zwischen den drei Portfolios, sondern vielmehr die Nachvollziehbarkeit und Transparenz der Anlageentscheidungen für den Leser. Jeder Kommentator startet mit einem fiktiven Anfangskapital von 100.000 Euro. Zu Beginn, am Freitag, dem 31. Januar 2014, wurden mindestens fünf Wertpapiere gekauft. Danach steht es den Kommentatoren frei, wann sie investieren. Es werden Gebühren für Kauf und Verkauf von 0,25 Prozent angenommen und vom Barbestand abgezogen. Zinsen und Dividenden werden dem Barbestand zugebucht. Die Depotzusammensetzung muss sich nicht täglich ändern.

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben

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