Musterdepots Lichtblicke in Österreich

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, der Handel an der Börse ist absolut überschaubar. Depotstratege Alexander Kovalenko freut die gute Performance der österreichischen Industrie. Die Musterdepots im Überblick.

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Alexander Kovalenko

Die österreichische Industrie befindet sich in einem klaren Aufwärtstrend. Der Bank Austria-Einkaufsmanagerindex ist im Dezember von 55,4 auf 56,3 Punkte gestiegen und hat somit den höchsten Stand seit mehr als fünf Jahren erreicht. Vor allem im Investitionsgüter- sowie im Vorleistungsgüterbereich laufen die Geschäfte besonders gut.

Für das gute Abschneiden des Konjunkturindikators sorgte in der ersten Linie eine starke Zunahme von Neu- und Folgeaufträgen im Dezember. Das Auftragswachstum war so stark wie seit dem Frühjahr 2011 nicht mehr und kam vor allem aus dem Ausland. Deshalb haben die österreichischen Industriebetriebe die Produktion ausgeweitet und neues Personal eingestellt. Der Chefökonom von Bank Austria, Stefan Bruckbauer, geht davon aus, dass der positive Trend sich auch im nächsten Jahr fortsetzen wird.

Wir sind mit zwei Positionen – dem Öl- und Gaskonzern OMV sowie dem Stahlkonzern Voestalpine – am österreichischen Aktienmarkt investiert. Die beiden Titel weisen seit Anfang des Jahres eine starke Wertentwicklung von jeweils über 30 Prozent (inklusive Dividende) auf. Gleichzeitig bleiben OMV und Voestalpine laut unseres Modells signifikant unterbewertet und werden weiter gehalten. 


Ruhe kehrt ein

Das Jahr ist gelaufen. Wenige Tage vor Jahresschluss lassen sich die Anleger nicht mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Die Terminkalender sind leer und die meisten Investoren im Weihnachtsurlaub. Selbst ein schwacher Euro hat die europäischen Börsen nicht in Schwung gebracht. Bei sehr geringen Umsätzen pendelt der deutsche Leitindex zwischen 50 und 100 Punkten.

Unsere Erwartung von Anfang 2016, dass der Dax zum Jahresende bei 10.500 bis 11.000 Punkten liegen könnte, ist durch die Jahresend-Rally übertroffen worden. Wir haben nicht erwartet, dass der Dax nach dem italienischen Referendum Anfang Dezember bis zum Jahresende 2016 der Dax mehr als 8,5% gewinnt. Dennoch freuen wir uns darüber, da wir stets mit einer Aktienquote von 31,51% an den letzten Wochen partizipieren konnten.

Aktuell sichern wir eher Positionen ab und wollen bei einer Kurskorrektur die vorhandene Liquidität nutzen, um diese Aktien zu erwerben. Wir erwarten, dass der Dax am Jahresende 2017 in einer Bandbreite von 11.300 bis 11.500 Punkten liegen könnte – aus heutiger Sicht keine Steigerung. Wir sind langfristig positiv für den Aktienmarkt. Jedoch erwarten wir in 2017 eine erhöhte Volatilität im Leitindex. Diese dürfte uns in 2017 immer wieder Einstiegsmöglichkeiten bieten. Für uns ist sicher: Die Volatilität ist 2017 die Normalität. Ihr begegnen wir in 2017 begegnen wir mit einer strategischen, langfristigen Anlagestrategie, gepaart mit Stock- und Bondpicking.  


Eingesetzte Erholung

Ein Plus von mehr als 30 Prozent seit dem Kauf im Februar haben die Sprintzertifikate auf den US-Aktienindex S&P 500 erreicht (WKN: XM84AM). Nachdem diese offensiven Anlagepapiere Ende vergangener Woche ihr Laufzeitende erreicht haben, werden sie nun durch die Emittentin Deutsche Bank zurückgezahlt.

Die automatische Ausbuchung aus den Wertpapierportfolios der Investoren erfolgt zum Kurs von 21,05 Euro. Damit hatte ich nach dem Kurssturz an den Aktienmärkten im Frühjahr auf eine deutliche Erholung an der Wall Street und eine Aufwertung des US-Dollars gesetzt – was beides eingetreten ist.

Zum Kaufzeitpunkt im Februar dieses Jahres war noch kein Ende des Absturzes an den Aktienmärkten in Sicht: Vor allem Sorgen um den Finanzsektor drückten damals die Stimmung an den Börsen – und trugen maßgeblich dazu bei, dass Dow Jones & Co. auf neue Jahrestiefststände waren. Ich nutzte die verbilligten Kursniveaus, um die Investitionsquote des Musterdepots mehrfach  zu erhöhen.

Seitdem haben die Sprintzertifikate überproportional von der Erholung des S&P 500 profitiert, der damals bei nur noch rund 1.815 Punkten notierte. Kursgewinne oberhalb der Marke von 1800 Punkten bis zu einem Stand von 2000 Zählern wurden doppelt in Rendite für das Handelsblatt-Musterdepot umgemünzt. Zusätzlichen Ertrag schöpften die Papiere durch die Aufwertung des US-Dollars.

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