Musterdepots Nachhaltigkeit lohnt sich

Für den Musterdepotstrategen Sönke Niefünd sind nachhaltige Investments keine homogene Anlageklasse, sondern eine Anlagephilosophie. Die könne auch in punkto Rendite mit herkömmlichen Anlageklassen mithalten.

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Georgios Kokologiannis Quelle: Pablo Castagnola

Frankfurt Dem anhaltenden Optimismus der meisten Experten für den Dax sollten Anleger kritisch begegnen. Den jüngsten Umfragen zufolge erwarten sie im Schnitt, dass der deutsche Leitindex auch im neunten Jahr der Börsenhausse weiter zulegen wird. 29 kürzlich vom Handelsblatt befragte Banken gaben beispielsweise einen Dax-Endstand für 2017 von durchschnittlich 11.724 Punkten an.

Allerdings: In den vergangenen 20 Jahren ist es den Experten noch nie gelungen, rechtzeitig das Ende eines Aufwärtszyklus zu erkennen. Das geht aus einer aktuellen Studie der Vermögensberatung Sutor Bank hervor. Demnach fallen im Durchschnitt nahezu alle Erwartungen für die Dax-Entwicklung des jeweils anstehenden Jahres positiv aus.

Im Schnitt rechneten Fachleute laut der Studie Jahr für Jahr mit einen um rund 8,6 Prozent steigenden Dax. Selbst in den Crash-Jahren 2002 und 2008, als der Dax jeweils um mehr als 40 Prozent einbrach, prognostizierten die Experten im Mittel knapp elf beziehungsweise rund sieben Prozent höhere Indexnotierungen.


Investieren in unterbewertete Unternehmen

Das „Social-Trading“ Musterdepot stellt eine Kombination aus dem Aktienkernportfolio mit aktuell 15 Einzeltiteln und einigen ausgewählten Wikifolio-Zertifikaten von der innovativen Plattform Wikifolio.com. Die Einzeltitelauswahl basiert auf einem Value-geprägten Investmentprozess: Wir investieren in unterbewertete Unternehmen mit einem guten Geschäftsmodell.

Bei der Selektion der Wikifolios nehmen wir die Strategien der jeweiligen Wikifolio-Manager unter die Lupe und versuchen eine bestimmte Diversifikation auf der Strategie-Ebene zu erreichen. Unter dem Strich ist unsere Anlagestrategie langfristig ausgerichtet, transaktionsarm und sieht eine permanent hohe Investitionsquote vor.

Im Hintergrund läuft jedoch ein Wertsicherungsmodell, welches normale Volatilitäten und Korrekturen zulässt und nur bei panikartigen Ereignissen, wie bspw. im Jahr 2008, eingreift. Unser Ziel ist eine durchschnittliche Outperformance gegenüber der Benchmark von zwei bis drei Prozent pro Jahr.


Politik der ruhigen

Wir investieren im Privatbankdepot unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien der Themengebiete Umwelt (Environment), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance) – auch ESG-Ansatz genannt. Dazu kaufen wir je nach Börsenaussichten geeignete Wertpapiere und achten dabei besonders auf eine breite Risikostreuung.

Das Portfolio wird aktiv gemanagt, gleichzeitig werden jedoch strategisch langfristige Positionen gehalten. Wir verfolgen die Umsetzung der „Politik der ruhigen Hand“. Es werden Fonds, ETFs und auch Einzeltitel gekauft, die unsere Kriterien erfüllen.

Wie steht es mit den Renditen für nachhaltige Anlagen? Können sie mit denen herkömmlicher Anlagen mithalten? Haben sie ein höheres oder ein geringeres Risiko? Dies sind Kernfragen von Anlegern, von denen viele immer noch denken, ein eingeschränkter Anlagehorizont kostet eher Rendite. Das ist jedoch nicht der Fall.

Prof. Alexander Bassen, Universität Hamburg belegt mit der größten Meta-Studie in dem Bereich Nachhaltigkeit, dass es einen positiven oder zumindest neutralen Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeitsaspekten und Finanzergebnissen bei über 95 Prozent der Aktienanlagen sowie bei allen Renten- und Immobilienanlagen besteht.

Diese Erkenntnisse bedeuten aber nicht, dass nachhaltige Geldanlagen keine Risiken bergen. Nachhaltige Investments sind keine homogene Anlageklasse, sondern eine Anlagephilosophie. Eine, die nicht für Beimischungen gedacht ist, sondern für die Ausrichtung kompletter Portfolien über sämtliche Anlageklassen hinweg.

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