Musterdepots Neustart beim Redaktionsdepot

Drei Manager, drei Konzepte, drei Portfolios: Die Musterdepots zeigen, wie man mit Timing und Strategie den Markt schlagen kann. Neues gibt es beim Redaktionsdepot: Georgios Kokologiannis gibt ab, Ulf Sommer übernimmt.

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Depot-Strategien: Individuelle Einschätzungen der Markt-Experten

Ulf Sommer, Handelsblatt

Seitdem Donald Trump die USA regiert, steigen die Börsen. Wir folgen dem Trend und starten mit dem Kauf eines soliden Dax-Wertes. Dieser profitiert von steigenden Zinsen, wie sie in den USA Realität sind. Die Aktie ist an der Börse gemessen am Konzerngewinn niedrig bewertet. Das Unternehmen kündigte Aktienrückkäufe von bis zu drei Milliarden Euro an, was das Angebot verknappt und den Gewinn je Aktie treibt.

Schließlich erhöhen die Münchener ihre Dividende: aus ihr errechnet sich eine üppige Rendite von 4,6 Prozent. Die Wahl fällt auf den Versicherer Allianz.

Alexander Kovalenko, Bayerische Vermögen

Beim von der Handelsblatt-Redaktion angekündigten Re-Start der Musterdepots führen wir einige Anpassungen durch. Beim Aktienkernportfolio werden Kingfisher, Kesko und Telecom Italia verkauft. Der spanische Telekomkonzern Telefonica, der französische Einzelhändler Casino Guichard Perrachon und der deutsche Versorger Eon werden ins Portfolio neu aufgenommen. Die neuen Depotmitglieder weisen derzeit ein attraktiveres Profil auf, das eine Kombination aus Bewertungskennzahlen und der Relativen Stärke darstellt.

Beim wikifolio-Block tauschen wir das „Dogs of the Dow Low Five“ gegen das „ROGO US Value“ wikifolio von Paul Rogojan aus. Der Fokus vom neuen wikifolio liegt auf unterbewerteten US-´Aktien. Mit 25-30 Titeln ist das Portfolio gut diversifiziert und konnte in den letzten Monaten und Jahren einen guten Track Record verzeichnen. Unter dem Strich bleiben wir unserer langfristigen Anlagestrategie treu. Wir sind in der Regel beinahe voll investiert und versuchen unterbewertete, vielversprechende Titel bzw. wikifolio-Strategien auszupicken.  

Sönke Niefünd, Otto M. Schröder Bank

In unserem Musterdepot halten wir die Roche Holding, deren seit Jahrzehnten konstante Dividendenpolitik mit jeweils jährlicher Erhöhung wir Ende Februar bereits erläutert hatten. Aktuell gibt es eine Studie zum Brustkrebsmedikament Perjeta, deren positive Ergebnisse den Börsenkurs der Roche Holding am vergangenen Donnerstag auf 247,50 Euro trieb – ein Anstieg über sechs Prozent. Wir bleiben hier mit Kursziel CHF 277 (EUR 260) exDividende investiert. Am 16. März erwarten wir die Dividende in Höhe von CHF 8,20 (Dividendenrendite nach Kursanstieg 3,13 Prozent), zudem sind die Nachhaltigkeitskriterien von Roche weiterhin sehr überzeugend.

Darüber hinaus dürfte das Unternehmen bei möglichen Konsolidierungen innerhalb der Pharmabranche jeweils eine führende Rolle einnehmen. Die Investitionen von Roche in Forschung und Entwicklung, um das Resultat auslaufender Patente bei „blockbustern“ durch neue Medikamente (und Konkurrenz durch Generika) abzufedern, zahlen sich dabei aus – wie aktuell zu beobachten, wenn  Herceptin (Patentauslauf in 2018) durch Perjeta ersetzt und ergänzt werden kann. Wir sehen durchaus Kurspotential für Roche Holding auch über 2017 hinaus, positionieren uns jedoch zunächst mit Blick auf das genannte Kursziel.

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.

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