Musterdepots Sind die Anleger zu sorglos?

Drei Manager, drei Konzepte, drei Portfolios: Die Musterdepots zeigen, wie man mit Timing und Strategie den Markt schlagen kann. Stratege Ulf Sommer rechnet mit einer Phase größerer Kursschwankungen und sieht dafür einen ganz bestimmten Grund.

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Depot-Strategien: Individuelle Einschätzungen der Markt-Experten

Das Redaktionsdepot: Ulf Sommer, Handelsblatt

Die Börsen treten auf der Stelle. Investoren sichern sich kaum mit Optionen gegen Kursschwankungen ab. Das signalisiert der VDax, ein Index, der die von Anlegern erwarteten Kursschwankungen misst. Er notiert mit einem Wert von zwölf äußerst niedrig. Das drückt viel Sorglosigkeit aus. Erfahrungsgemäß folgt darauf eine Phase größerer Schwankungen, eben weil sich die Mehrheit nicht absichert und rasch verkauft, sobald die Kurse fallen. Doch ein Timing, wann die Kurse fallen, lässt sich aus dem VDax nicht ableiten. Das würde die Börse zu einer kalkulierbaren Gelddruckmaschine machen.

Das Social-Trading-Depot: Alexander Kovalenko, Bayerische Vermögen

Vorteile unseres Anlageprozesses sind die Meinungsfreiheit und der Ausschluss der Emotionen bei den Investmententscheidungen. Die Investitionsquote wird über ein Wertsicherungsmodell gesteuert, das von uns diskretionär nicht „überstimmt“ werden darf. Die Auswahl der Einzeltitel erfolgt anhand fundamentaler Kriterien. Dies versetzt uns in eine komfortable Lage, in der wir keine explizite Meinung zum weiteren kurzfristigen Verlauf der Börsen brauchen. Zusammen mit unserer Erfahrung bei der Entwicklung der Bewertungsmodelle bildet dies eine robuste Grundlage für unseren Anlageprozess.

Das Privatbank-Depot: Sönke Niefünd, Otto M. Schröder Bank

Von der Bundestagswahl könnte nach Auffassung vieler Marktbeobachter – zumindest kurzfristig – eine gewisse Unsicherheit ausgehen. Dreierbündnisse sind schwierig zu bilden und manchmal instabil. Das muss zwar für eine Jamaika-Koalition nicht per se gelten, doch an den Finanzmärkten könnte es zeitweise zu Kursbewegungen kommen. Vor allem bei Themen wie Digitalisierung und Bildung oder bei der künftigen Steuer-, Energie- und Europapolitik. Denn eine Hängepartie oder gar ein Scheitern von Jamaika und damit Neuwahlen würden die Märkte sicher nicht kaltlassen.

Die Regeln der Depots

Die Musterdepots veranschaulichen aussichtsreiche Anlagestrategien und geben Anregungen, mit denen Investoren ihre Renditeziele erreichen können. Im Vordergrund steht nicht ein Wettbewerb zwischen den drei Portfolios, sondern vielmehr die Nachvollziehbarkeit und Transparenz der Anlageentscheidungen für den Leser. Jeder Kommentator startet mit einem fiktiven Anfangskapital von 100.000 Euro. Zu Beginn, am Freitag, dem 31. Januar 2014, wurden mindestens fünf Wertpapiere gekauft. Danach steht es den Kommentatoren frei, wann sie investieren. Es werden Gebühren für Kauf und Verkauf von 0,25 Prozent angenommen und vom Barbestand abgezogen. Zinsen und Dividenden werden dem Barbestand zugebucht. Die Depotzusammensetzung muss sich nicht täglich ändern.

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.

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