Musterdepots Wie die Staatsverschuldung Aktien beeinflusst

Drei Manager, drei Konzepte, drei Portfolios: Die Musterdepots zeigen, wie man mit Timing und Strategie den Markt schlagen kann. Ulf Sommer sieht Aktien auch aufgrund der sinkenden Staatsverschuldung als gute Wahl.

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Depot-Strategien: Individuelle Einschätzungen der Markt-Experten

Ulf Sommer, Handelsblatt

Erinnern Sie sich noch? Früher verschuldete sich der Bund immer höher und verkaufte dafür immer neue Anleihen, die sich mit drei, fünf oder gar sieben Prozent verzinsten. Diese Zeiten sind vorbei. Und das nicht nur wegen der Niedrigzinspolitik der EZB. Ende 2016 lag die gesamte öffentliche Verschuldung bei 2,006 Billionen Euro.

Gegenüber dem Vorjahr war das ein Rückgang von 16,1 Milliarden Euro oder 0,8 Prozent. Daraus folgt: Der Staat legt weniger neue Anleihen auf. Die Nachfrage stößt also auf ein geringeres Angebot. Das treibt die Kurse und senkt den Zins für Staatsanleihen. Auch deshalb bleiben Aktien die bessere Wahl.

Alexander Kovalenko, Bayerische Vermögen

Das Social-Trading-Musterdepot stellt eine Kombination aus dem Aktienkernportfolio mit aktuell 15 Einzeltiteln und einigen ausgewählten Wikifolio-Zertifikaten von der Online-Plattform wikifolio.com dar. Die Einzeltitelauswahl basiert auf einem wertbasierten Investmentprozess, der in unterbewertete Unternehmen mit einem guten Geschäftsmodell investiert. Bei der Selektion der Wikifolios nehmen wir die Strategien der jeweiligen Wikifolio-Manager unter die Lupe und versuchen, eine bestimmte Diversifikation auf der Strategie-Ebene zu erreichen.

Unter dem Strich ist unsere Anlagestrategie langfristig ausgerichtet, transaktionsarm und sieht eine permanent hohe Investitionsquote vor. Im Hintergrund läuft jedoch ein Wertsicherungsmodell, welches normale Volatilitäten und Korrekturen zulässt und nur bei panikartigen Ereignissen, wie beispielsweise während der Finanzkrise im Jahr 2008, eingreift. Unser Ziel ist, den Benchmark mit durchschnittlich zwei bis drei Prozent pro Jahr zu schlagen.

Sönke Niefünd, Otto M. Schröder Bank

Nach einer Erhöhung des Ausblicks ist die Infineon-Aktie auf ein neues Zehn-Jahres-Hoch gestiegen. In der letzten Woche ist der Aktienkurs um 8,5 Prozent gestiegen. Für das Gesamtjahr 2016/17 prognostiziert Infineon einen 50-prozentigen Anstieg des Umsatzes. Dafür dürfte die starke Entwicklung der Automotive-Sparte verantwortlich sein.

Aufgrund des Kursanstiegs liegt die Dividendenrendite nur noch bei 1,3 Prozent. Diese liegt somit unterhalb des Durchschnittswerts der Halbleiter-Branche von 1,9 Prozent. Insgesamt beurteilen 54 Analysten die Aktie, wobei nur fünf eine Verkaufsempfehlung aussprechen. Wir sehen Infineon dennoch weiterhin positiv und bleiben investiert.

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.

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