Musterdepots „Wir favorisieren weiterhin europäische Aktien“

Drei Manager, drei Konzepte, drei Portfolios: Die Musterdepots zeigen, wie man mit Timing und Strategie den Markt schlagen kann. Sönke Niefünd sieht eine Diskrepanz zwischen Stimmungsbild und „harten“ Konjunkturdaten.

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Depot-Strategien: Individuelle Einschätzungen der Markt-Experten

Ulf Sommer, Handelsblatt

Nehmen die Börsen die Realwirtschaft vorweg? Eine Leserin schrieb mir dazu einen Witz: „Jemand wird gefragt, ob die steigenden Kurse einen baldigen Konjunkturaufschwung verkünden. Antwort: ja. Oft steigen die Kurse in Abständen von Monaten sogar zehnmal hintereinander, und jeder Anstieg verkündet einen Aufschwung. Bleibt er aus, muss eben der elfte oder zwölfte Kursanstieg abgewartet werden.“ Die Lehre: Die Börse ist zwar ein Frühindikator, aber kein absolut zuverlässiger. Triebfedern der Börse sind Gier und Angst. Beide Gemütszustände führen zu Übertreibungen nach oben und unten.

Alexander Kovalenko, Bayerische Vermögen

Der aktuelle ZEW-Konjunkturindex ist überraschend um zwei auf 18,6 Punkte gefallen. Das Barometer wird vom Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung auf Basis einer monatlichen Umfrage unter den Finanzfachleuten erstellt. Somit schätzen die Börsenprofis die Konjunkturaussichten weniger optimistisch als im Vormonat ein. Obwohl wir die Konjunkturnachrichten sehr genau verfolgen, haben sie im Grunde genommen keinen direkten Einfluss auf unseren Anlageprozess. Wir konzentrieren uns unter anderem auf die Auswahl unterbewerteter Aktien.

Sönke Niefünd, Otto M. Schröder Bank

Die Konjunkturerwartungen für die Euro-Zone verbesserten sich im Juni. Der entsprechende Indikator stieg um 2,6 Punkte gegenüber dem Vormonat auf 37,7. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euro-Raum erhöhte sich um 2,2 auf 20,5 Zähler. Wir sehen eine steigende Diskrepanz zwischen dem aus Umfragen gewonnenen Stimmungsbild bei Unternehmen und Privathaushalten sowie den „harten“ Konjunkturdaten. Wir favorisieren weiterhin europäische Aktien. Denn die Exporte dürften angesichts der besseren Weltkonjunktur stärker zunehmen als im vergangenen Jahr.

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.

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