Nach dem Ausverkauf an den Börsen Carl Icahn warnt vor noch größerem Crash

Auch wenn sich die Märkte in der kurzen Frist erholen werden – der Finanzinvestor wittert Gefahr auf lange Sicht. Quelle: Reuters

Der US-Finanzinvestor sieht im jüngsten Kursrutsch die Vorzeichen für ein Marktbeben. Besonders ein Anlageprodukt wird seiner Ansicht nach zur Gefahrenquelle.

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Der Großinvestor Carl Icahn hat sich zum jüngsten Kursbeben an der Wall Street und an den europäischen Börsen geäußert. Er erwarte zwar, dass die Märkte sich von den jüngsten Verlusten erholen werden, sagte er im Interview mit dem US-Sender CNBC. Zugleich warnte Icahn vor der Möglichkeit eines größeren Crashs. „Der Kurssturz am Markt ist das Grollen vor einem großen Beben“, so der Finanzinvestor.

Anleger weltweit mussten in den vergangenen Tagen große Kurseinbußen hinnehmen: Am Montag verzeichnete der Dow Jones mit einem Minus von 4,6 Prozent den größten Tagesverlust seit der Finanzkrise 2008. Am Dienstag ging die Talfahrt an Europas Märkten weiter. Der Dax verlor gut 2,3 Prozent auf 12.392 Punkte. Der EuroStoxx 50 büßte 2,4 Prozent ein. Der Dow dagegen erholte sich sichtlich und stand zuletzt sogar 1,5 Prozent im Plus bei 24.718 Punkten.

Zu der Frage, wie schnell ein Marktbeben eintreten könnte, äußerte sich der Milliardär nur vage. So könne es sein, dass nach den ersten Anzeichen das Beben noch fünf, zehn, oder gar 20 Jahre auf sich warten ließe. Gegenwärtig würden die Märkte durch eine gute Konjunktur und solide Fundamentaldaten gestützt. Auch werde die Steuerreform des US-Präsidenten Donald Trump ihre positive Wirkung in diesem Jahr entfalten.

Dennoch macht sich Icahn offenbar Sorgen um die zunehmende Volatilität an den Märkten. So könne er sich nicht daran erinnern, so viele Turbulenzen innerhalb von nur zwei Wochen wie in diesem Jahr erlebt zu haben – und das will schon was heißen, immerhin wird Icahn kommende 82 Jahre alt. Als problematisch sieht er die großen Summen, die derzeit in ETFs fließen. Seiner Meinung nach wüssten bei dieser Anlageform die Investoren nicht so genau, in welche Papiere sie ihr Geld stecken. „Durch das passive Investment ist eine Blase entstanden. Und das ist gefährlich“, so der Großinvestor. Wenn die Blase platzt, könnte es zu einem noch größeren Crash kommen als 2009, sagt Icahn und ergänzt: „Die Märkte als eine Art Casino zu sehen, ist ein großer Fehler“.

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