Nach Konjunkturdaten Euro verliert wegen schwachem Wachstum

Enttäuschende Konjunkturdaten aus Deutschland und Frankreich haben den Euro auf ein Sechs-Wochen-Tief gedrückt. Die Gemeinschaftswährung verbilligte sich bis auf 1,2901 Dollar nach 1,2921 Dollar im Vortagesgeschäft.

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Weil die deutsche Wirtschaft nur knapp an der Rezession vorbeigeschrammt ist, fällt der Euro-Kurs. Quelle: dpa

Frankfurt Der Euro ist am Mittwoch nach der Veröffentlichung enttäuschender Konjunkturdaten aus Deutschland und Frankreich knapp unter die Marke von 1,29 US-Dollar gefallen. Am Morgen sank die Gemeinschaftswährung auf ein Tagestief bei 1,2899 Dollar. Ein Dollar kostete damit 0,7750 Euro. Am Vortag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,2977 (Montag: 1,2973) Dollar festgesetzt.

Die deutsche Wirtschaft ist knapp an einer Rezession vorbeigeschrammt. Nach dem Einbruch am Ende 2012 schaffte sie von Januar bis März nur ein Mini-Wachstum von 0,1 Prozent. Analysten hatten im Schnitt ein Plus von 0,3 Prozent erwartet. „Konjunkturelle Schwierigkeiten im Nachbarland Frankreich und zuletzt enttäuschende Wachstumszahlen aus China legen der deutschen Wirtschaft Steine in den Weg“, schreibt Thomas Gitzel, Analyst der VP Bank. „Hoffnungen auf deutlich höhere Zuwachsraten könnten sich als voreilig erweisen.“

Das Abrutschen Frankreichs in die Rezession und ein unerwartet schwaches Wirtschaftswachstum in Deutschland setzte die Gemeinschaftswährung unter Verkaufsdruck. In den beiden größten europäischen Volkswirtschaften lagen Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) jeweils unter den Erwartungen. In Frankreich schrumpfte die Wirtschaft im ersten Quartal stärker als erwartet und die deutsche Konjunktur nahm zu Beginn des Jahres nur überraschend langsam an Fahrt auf.

Mit Spannung dürften die Investoren nun die BIP-Daten aus dem Euro-Raum erwarten, die am späten Vormittag zur Veröffentlichung anstehen. „Bereits seit fünf Quartalen konnte der Währungsraum kein positives Wachstum vermelden und da auch Italien neben Spanien und Frankreich vermutlich in den ersten drei Monaten des Jahres geschrumpft ist, dürfte das sechste Minus beim EWU-BIP in Folge zu Buche stehen“, prognostiziert Helaba-Analyst Ralf Umlauf. Befragte Experten rechnen im ersten Quartal im Schnitt mit einem Minus von 0,1 Prozent.

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