Frankfurt Die Aktie der Commerzbank gerät wieder in den Fokus. Der Chef der zweitgrößten Bank Deutschlands Martin Blesssing hat 100.000 Commerzbank-Aktien zum Kurs von 1,209 Euro gekauft. Insgesamt hat er damit 120.900 Euro in die von ihm geführte Bank gesteckt.
Die Aktie der Commerzbank war diese Woche deutlich unter Druck geraten nachdem eine Kapitalerhöhung angekündigt wurde. Das Papier verlor rund 15 Prozent.
Die geplante Kapitalerhöhung erntete viel Kritik von Analysten und Investoren. „Wirklich nachvollziehbar ist für uns die Kapitalerhöhung nicht“, schrieb Analyst Ingo Frommen von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) am Donnerstag.
„Wir verstehen den Zeitpunkt dieser Transaktion nicht“, schimpft Philipp Häßler von Equinet und stuft die Aktie auf „Verkaufen“ von „Kaufen“ herunter. Sein Kursziel: ein Euro. „Aus unserer Sicht war die Commerzbank kurzfristig nicht unter Druck. Wir verstehen nicht, warum sie eine große Kapitalerhöhung ankündigt, wenn die Aktie nahe dem Allzeittief notiert.“
Die Aktie befindet sich im Teufelskreis: Je weiter das Papier fällt, desto mehr Aktien muss die Commerzbank ausgeben, um 2,5 Milliarden Euro einzusammeln, und desto stärker wird der Anteil der Altaktionäre verwässert. Ohne Aktienschnitt wäre die Kapitalerhöhung nicht machbar gewesen - denn unterhalb des rechnerischen Nennwerts von einem Euro darf kein Unternehmen neue Anteilsscheine verkaufen.