Frankfurt Die Nachwehen der britischen Parlamentswahl haben dem Pfund Sterling am Montag erneut zugesetzt. Die Währung verlor rund einen halben US-Cent auf 1,2690 Dollar. „Unserer Ansicht nach wird May extreme Schwierigkeiten haben, sich im Amt zu halten“, betonte Hartwig Kos, stellvertretender Chef-Anleger des Vermögensverwalters SYZ. „Denn das Wahlergebnis stellt ein klares Misstrauensvotum der britischen Wähler gegenüber der Premierministerin dar.“
Bei der Abstimmung in der vergangenen Woche verloren Theresa Mays konservative Tories ihre absolute Mehrheit im Unterhaus. Die Regierungschefin will nun mit der nordirischen UDP eine Koalition bilden. Das Wahlergebnis schürte auch Verunsicherung am Markt wegen der Verhandlungen über den Austritt Großbritanniens aus der EU, die in der kommenden Woche beginnen sollen. „Was den Brexit betrifft, ist die Verhandlungsposition Großbritanniens ernsthaft beschädig“, warnte Volkswirt Azad Zangana vom Vermögensverwalter Schroders. „Selbst die Ankündigung, die Verhandlungen gegebenenfalls abzubrechen, erscheint jetzt als leere Drohung.“