Nach schwieriger Zypern-Rettung Moody's warnt vor Ausbreitung der Euro-Krise

Zypern ist vorerst gerettet – und der Euro? Die Ratingagentur Moody's warnt vor einem Übergreifen der Krise auf weitere Länder der Währungszone – und die EU vor Selbstüberschätzung. Zuversicht sei aktuell fehl am Platz.

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Angeschlagener Euro: Bricht die Währungszone auseinander? Quelle: ap

London Die Ratingagentur Moody's hat die EU-Regierungen vor einer Selbstüberschätzung bei der Bewältigung der Euro-Krise gewarnt. Auch nach ihrem ungeschickten Vorgehen zur Rettung Zyperns seien die Politiker offenbar davon überzeugt, ein Übergreifen der Krise auf weitere Euro-Länder verhindern zu können, sagte Moody's-Experte Bart Oosterveld in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters. „Wir gehen davon aus, dass diese Zuversicht fehl am Platze sein könnte“, sagte Oosterveld.

Die Zypern-Rettung wirke sich insgesamt negativ auf die Bonitätsnoten der Euro-Zone aus, ergänzte der Moody's-Analyst Dietmar Hornung. Die Fachleute machten allerdings keine konkreten Angaben dazu, ob Italien insbesondere nach den Entwicklungen in Zypern mit einer Herabstufung rechnen muss. Das Euro-Krisenland wird derzeit von Moody's mit „Baa2“ bewertet. Der Ausblick ist negativ. In Italien werde jetzt genau auf die Bemühungen zur Bildung einer neuen Regierung geschaut, sagten die Experten. Mit dem Rating für Spanien sei Moody's derzeit zufrieden.

Das Rettungspaket für Zypern hat die Nervosität an den Finanzmärkten angeheizt. Erstmals in der Krise sollen Sparer einen Beitrag zur Sanierung der Banken leisten. Analysten gehen davon aus, dass dieses Beispiel Schule machen könnte. So könnten auch die Anleger in anderen Schulden-Staaten der Euro-Zone aus Angst um ihre Ersparnisse ihre Konten plündern.

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