Nach Talfahrt Börsen starten nächsten Erholungsversuch

Börse Frankfurt Quelle: dpa

Nach den Kurseinbrüchen in der letzten Woche wagen sich die Anleger wieder an die internationalen Aktienmärkte, der Ölpreis zieht ebenfalls an.

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Nach den Kurskapriolen der vergangenen Woche trauen sich Anleger wieder in die internationalen Aktienmärkte zurück. "Die Angst, die die Anleger beherrscht hatte, ist verschwunden", sagte Analyst David Madden vom Online-Broker CMC Markets. Dax und EuroStoxx50 legten jeweils etwa eineinhalb Prozent auf 12.282 beziehungsweise 3375 Punkte zu. An der Wall Street gewann der US-Standardwerteindex Dow Jones gut ein Prozent. Auch der Euro zog wieder an und verteuerte sich auf 1,2273 Dollar.

Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners mahnte allerdings zur Vorsicht: "Ob der Boden schon gefunden ist oder wir nur eine Zwischenerholung sehen, wird erst die Zeit zeigen." Der Schreck über die jüngste Berg-und-Talfahrt stecke Investoren zwar noch in den Knochen, sagte Grant Lewis, Chef-Analyst der Investmentbank Daiwa. "Es sieht aber nicht danach aus, dass eine Krise vor der Tür steht. Aber man sollte niemals nie sagen." Fondsmanager Daniel Lockyer vom Vermögensverwalter Hawksmoor äußerte sich skeptisch. Er nutze Kursanstiege für Verkäufe anstatt bei Rücksetzern einzusteigen.

Auch mit Rohöl deckten sich Anleger wieder ein. Die Sorte Brent aus der Nordsee, die ebenso wie der Dax ihren größten Wochenverlust seit etwa zwei Jahren verbucht hatte, verteuerte sich am Montag um 0,7 Prozent auf 63,23 Dollar je Barrel (159 Liter). Die Energiepreise profitierten zusätzlich von der anhaltend starken Nachfrage, so Bjarne Schieldorp, Chef-Anlagestratege für Rohstoffe bei der Bank SEB. Erst wenn diese sich abschwäche, würden die wachsenden US-Fördermengen zu einem Problem.

Fallende Preise schmecken Südzucker-Anlegern nicht

Einer der wenigen Verlierer am deutschen Aktienmarkt war Südzucker. Der Konzern leide unter fallenden Zuckerpreisen und stehe deshalb vor einer schwierigen Übergangsphase von mindestens zwei Jahren, sagte Finanzchef Thomas Kölbl der "Börsen-Zeitung". Die Papiere des Zucker-Produzenten fielen zeitweise auf ein Zwei-Jahres-Tief von 14,60 Euro und schlossen 2,6 Prozent im Minus bei 14,89 Euro.

In Amsterdam verloren die Papiere von Heineken zwei Prozent. Die weltweit zweitgrößte Brauerei warnte wegen eines unsicheren Branchenumfelds und einer Übernahme in Brasilien vor einem geringerem Anstieg der Ertragskraft.

Die Titel von Sixt legten dagegen um 9,3 Prozent zu. Das ist der größte Tagesgewinn seit zweieinhalb Jahren. Der Autovermieter habe den überraschend starken Anstieg des Vorsteuergewinns vor allem dem Auslandsgeschäft zu verdanken, urteilte Analyst Pierre Gröning vom Bankhaus Hauck & Aufhäuser.

In Kopenhagen stiegen die Titel von TDC um bis zu 13,5 Prozent auf 49,50 Kronen. Drei dänische Pensionsfonds und die australische Investmentbank Macquarie wollen den Telekom-Konzern für 50,25 Kronen je Aktie oder insgesamt umgerechnet 5,4 Milliarden Euro übernehmen. Das TDC-Management riet dazu, das Angebot anzunehmen.

Eine Kauf-Offerte beflügelte auch CSRA. Der Panzer-Hersteller General Dynamics bietet für den IT-Dienstleister 40,75 Dollar je Aktie oder insgesamt 6,8 Milliarden Dollar. CSRA-Titel stiegen um knapp 32 Prozent auf ein Rekordhoch von 40,57 Dollar. General Dynamics lagen knapp im Minus.

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