Nach Zypern-Rettung Die Angst der Deutschen vor Inflation

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Gold eignet sich nicht als Inflationsschutz

Die wichtigsten Fakten zu Gold

Euro-Krise und Niedrigzinsphase haben Deutschland einen wahren Immobilienboom beschwert. Doch Experten sehen das nicht unkritisch. „Eine selbstgenutzte Immobilie ist eine gute Anlege, vor allem mit Blick auf die Altersvorsorge“, so Bohn. Immobilien als Kapitalanlage seien allerdings nicht unproblematisch. In einigen Städten hätte sich bereits eine Blase gebildet, die Objekte seien sehr teuer, teilweise zu teuer geworden.

Rentenlücke und notwendige Sparraten Szenario I: zwei Prozent Inflation

Einen ähnlichen Boom hat Gold erlebt, das als sicherer Hafen in Krisenzeiten gilt. Der Preis für das gelbe Edelmetall ist in den vergangenen Jahren massiv gestiegen, auch wenn es zuletzt einen Rücksetzer gab. „Gold, Silber, Platin gehören in jedes Depot, Anleger sollten bei Preisschwächen zukaufen“, rät Flothmann. Der Anteil sollte je nach Risikoneigung bei fünf bis zehn Prozent des Depotvolumens liegen. „Ob wir nun am Ende eine Inflation oder Deflation  erleben, Edelmetalle werden und waren immer einer der sicheren Häfen. Wenn es einen Kollaps gibt, profitieren am Ende die Edelmetalle.“

Wolfgang Zillich glaubt allerdings nicht, dass Gold das Allheilmittel gegen Geldentwertung und Kaufkraftverlust ist. „Gold beruhigt, eignet sich aber nie als Inflationsschutz sondern lediglich als Krisenschutz“, so Zillich. Der beste Schutz gegen Inflation seien Anleihen mit hohen Kupons. „Die Bonds können auch ruhig schon länger am Markt sein und bereits über 100 Prozent notieren“, sagt der Experte. „Wichtig ist es dann, vor Fälligkeit zu verkaufen, damit man keinen Rückzahlungsverlust erleidet.“ Mit Kupons von fünf oder sechs Prozent seien Anleger auch noch geschützt, wenn die Inflation auf vier Prozent steige.

Wo das Geld am schnellsten an Wert verliert
Die Bevölkerung im Jemen fordert, ihren ehemaligen Präsidenten Ali Abdullah Saleh zur Rechenschaft zu ziehen - für die getöteten Bürger während der Jasmin-Revolution. Das Land verzeichnet derweil eine Inflation in Höhe von 17,61 Prozent. Quelle: IWF, Angaben in Prozent, im Vergleich zum Vorjahresmonat Quelle: dpa
Suriname: 17,71 Prozent. In der Hauptstadt Paramaribo protestieren politische Aktivisten gegen die kürzlich beschlossenen Amnestiegesetze. Diese gewähren dem Präsidenten Desi Bouterse Straffreiheit. Er und weitere Politiker werden beschuldigt, 1982 Oppositionelle während der damaligen Diktatur ermordet zu haben. Quelle: REUTERS
Sudan: Der Präsident Omar al-Bashir lässt sich für die Befreiung der Heglig Öl-Felder von Süd-Sudan feiern. Die Inflationsrate liegt bei 18,09 Prozent. Quelle: dpa
China hat der African Union einen Hauptsitz gespendet. Das neue Gebäude befindet sich in der Hauptstadt von Äthiopien, Addis Abeba. Die Inflation liegt hier bei 18,11 Prozent. Quelle: dpa
Im ehemaligen Bürgerkriegsland Sierra Leone liegt die Inflation bei 18,46 Prozent. Quelle: REUTERS
Vietnam: 18,69 Prozent Quelle: REUTERS
Iran: 21,30 Prozent Quelle: dapd

Beim Depot-Contest versucht Zillich mit dem Anleihen-Anteil seiner Portfolios ebenfalls eine Rendite oberhalb der Inflationsrate zu erzielen. „Dabei muss ich im aktuellen Umfeld auch zu Papieren mit etwas schwächerer Bonität greifen“, sagt er. Zillich tritt in den Kategorien „Ausgewogen“ und „Sicherheit“ an.

Auch Aktien bieten Schutz vor Kaufkraftverlust. „Steigt die Inflationsrate, macht auch die Industrie mehr Umsatz und mehr Gewinn“, sagt Zillich. Grundsätzlich würden Aktien in jedes gut strukturierte Depot gehören. Allerdings seien sie eben auch deutlich volatiler als Anleihen. „Anleger, die eine Rendite von vier bis sechs Prozent anstreben, dabei aber möglichst schwankungsarm investieren möchten, haben natürlich ein Problem mit Aktien“, so Zillich.

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