Symrise
Seitdem Symrise vor knapp sechs Jahren an die Börse kam, steigt der Umsatz kontinuierlich. Die Gewinne legen ebenfalls stetig zu, selbst im Krisenjahr 2009 gingen sie nur leicht zurück. Für 2012 sind die Aussichten gut. „Das Marktumfeld hat sich besser entwickelt, als wir ursprünglich zu Jahresbeginn erwartet hatten“, sagt Konzernlenker Heinz-Jürgen Bertram. „Nun streben wir für dieses Jahr ein Umsatzplus zwischen drei und fünf Prozent an und eine Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, Ebitda, von rund 20 Prozent.“
Symrise, entstanden aus den Holzmindener Traditionsunternehmen Dragoco und Haarmann & Reimer, stellt Duft- und Geschmacksstoffe und Aromen her, etwa für die Kosmetikindustrie, für Konsumchemiker oder Lebensmittelhersteller. „Bei all unseren Kunden sehen wir eine dynamische Nachfrage“, so Bertram. Statt kurzfristiger Konjunkturschwankungen zählen lange Trends. „Vor allem bauen wir unsere Präsenz in den schnell wachsenden Schwellenländern aus, die schon heute 46 Prozent unseres Umsatzes ausmachen“, sagt Bertram. Entweder kauft Symrise hier zu, wie zuletzt in Brasilien; oder das Unternehmen verstärkt am Stammsitz in Holzminden die Produktion begehrter Stoffe wie Menthol. Symrise ist hier weltweit führend, bei zweistelligen Wachstumsraten.
Gerry Weber
Mit Bekleidung in Deutschland Geld zu verdienen ist schwierig bis unmöglich, so die landläufige Einstellung, seit Billiganbieter aus der Türkei und Asien der deutschen Textilindustrie schon in den Sechzigern und Siebzigern das Wasser abgruben. Gerry Weber ficht das nicht an. Zwar lässt auch Weber im Ausland weben und nähen. Dabei hat das Unternehmen aber seit der Gründung 1973 immer der Verlockung widerstanden, die Kosten zulasten der Qualität zu stark zu drücken. Gerry Weber hat sich eine profitable Marktnische erarbeitet.
Die Zielgruppe – Damen etwas fortgeschrittenen Alters, aber stil- und qualitätsbewusst – weiß die Kombination aus schlicht, hochwertig und vernünftigem Preis zu schätzen. Zuletzt trieb Weber die Expansion in Osteuropa und im Nahen Osten voran. In den vergangenen Jahren steigerte Gerry Weber den Umsatz durchschnittlich um acht Prozent pro Jahr auf zuletzt 703 Millionen Euro. Für die kommenden Jahre erwarten Analysten ein Wachstum um 13 Prozent pro Jahr. Weber arbeitet profitabel und erreichte 2011 einen Gewinn vor Steuern und Zinsen von 14 Prozent des Umsatzes. Ein Manko ist die relativ hohe Bewertung. Dafür ist Weber mit einer Eigenkapitalquote von 75 Prozent solide finanziert und netto schuldenfrei. Die Gründer halten noch immer rund die Hälfte der Aktien. Das soll so bleiben: „Wir wollen nicht, dass ein Finanzinvestor irgendwann das Sagen hat“, sagt Co-Gründer Gerhard Weber.
Hawesko
Lebensmittel und Luxusgüter gehen immer – auch wenn die Konjunktur nachlässt. Dazu kommt ein Trend zu höherwertigen Weinen in Deutschland, der den Kurs des Hamburger Weinhändlers Hawesko Holding („Jacques’ Wein-Depot“, „Wein & Vinos“) eigentlich stützen sollte. Sinnbild für diesen Trend: Im ersten Quartal 2012 nahm laut Marktforscher AC Nielsen die Absatzmenge im deutschen Weinmarkt zwar um 1,8 Prozent ab, der Umsatz wegen höherer Preise aber um 3,2 Prozent zu. Sprich: Die Deutschen trinken teurere Weine.
Hawesko steigerte seinen Umsatz im gleichen Zeitraum um elf Prozent auf 103,4 Millionen Euro. Das Kontor musste aber auch mehr für Personal und Werbemaßnahmen ausgeben. Deshalb sank die Gewinnmarge von 4,9 auf 4,4 Prozent. Hawesko ist eher ein teurer Tropfen an der Börse. Das geschätzte Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2012 liegt bei 16,9, deutlich über dem Gesamtmarkt. Die nächste Dividende soll laut Analystenschätzung bei 1,80 Euro oder 4,9 Prozent Rendite liegen. Wegen der üppigen Bewertung sollten Anleger aber nur an schwachen Tagen zugreifen.