Nervöse Anleger Möglicher „Banken-Run“ belastet Euro

Politischer Stillstand in Italien und möglicher Bankenansturm in Zypern. Anleger am Devisenmarkt sind verunsichert und halten sich zurück. Der befürchtete „Banken-Run“ ist Marktthema des Tages.

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Protestanten in Nikosia. Wie groß wird der Ansturm auf die Banken? Quelle: Reuters

Frankfurt Die geplante Öffnung der zyprischen Banken sorgt für Nervosität am Devisenmarkt. Der Euro kämpfte am Donnerstag mit der Marke von 1,28 Dollar, nachdem er am Mittwoch auf ein Vier-Monats-Tief von 1,2750 Dollar gefallen war. Die Frage sei nun, ob es im Tagesverlauf zu dem befürchteten „Bank-Run“ komme oder nicht, schreibt Helaba-Analyst Ulrich Wortberg in einer Kurzstudie.

Die Banken Zyperns sind seit rund zwei Wochen geschlossen. Es wird erwartet, dass die Bürger des Euro-Landes nach der Einigung auf einen Rettungsplan zu Tausenden auf ihre Ersparnisse zugreifen. Allerdings dürfen sie maximal 300 Euro am Tag abheben. Die Eröffnung der Banken ist für 11.00 Uhr MEZ geplant.

Belastet wurde der Euro ebenfalls vom politischen Stillstand in Italien seit dem Wahlpatt Ende Februar. Der italienische Mitte-Links-Chef Pier Luigi Bersani wollte im Tagesverlauf Präsident Giorgio Napolitano über das Ergebnis seiner Sondierungsgespräche zur Regierungsbildung informieren. Es gilt als unwahrscheinlich, dass es Bersani gelungen ist, eine Koalition zu schmieden. Wenn in Italien letztlich Neuwahlen anstünden, dürfte der Euro deutlich unter Druck bleiben, sagte ein Händler.

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