Neuvorstellung Apples iPhone ist da - so reagiert die Aktie

Je erfolgreicher Apple ist, umso konservativer wird der Konzern. Wie sich beim iPhone 5 zeigt. Für Aktionäre sind das gute Nachrichten – derzeit zumindest.

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Bei den Superlativen setzt Apple auf Tradition. „Das iPhone 5 ist das beste Telefon, das wir je hergestellt haben“, prahlte Phil Schiller vollmundig bei der Präsentation der lange erwarteten Neuauflage von Apples Bestseller am Mittwochmittag in San Francisco. Doch die Spitzenleistung bemüht Apples Marketingchef bei nahezu jeder neuen Produktvorstellung. Das iPhone 5 – die sechste Generation - hat ein größeres Display, ist 1,7 Millimeter dünner, 28 Gramm leichter als das Vorgängermodell iPhone 4s. Sein – von Samsung gefertigter A6-Prozessor – soll die neueste Generation angeblich doppelt so schnell machen und trotzdem akkusparender sein. Und Apple hat die Datenfunktechnik LTE so integriert, dass sie – entsprechendes Netz vorausgesetzt – global funktioniert.
Doch diesmal – und das ist ungewöhnlich für den erfolgsverwöhnten kalifornischen Konzern – ist er nicht in der Pole Position. Apple fährt im Smartphone-Geschäft hinterher. Die Konkurrenz, vor allem Samsung, bietet schon seit Monaten Telefone an, die Apples iPhone 4s in puncto Hardware abhängen. Vor allem aber wirkt Samsungs Angebot überraschender und frischer, vermutlich einer der Gründe, warum Apple seinen Wettbewerber so vehement mit Patentklagen verfolgt.

Samsung ist Apple auf der Spur

Zwar stritt Apple ab, dass das am Mittwoch vorgestellte Modell eigentlich schon im vergangenen Jahr das Licht der Welt erblicken sollte und wegen Problemen mit dem Touchscreen vorübergehend zurückgestellt wurde. Stattdessen offerierten die Produktstrategen aus Cupertino mit dem iPhone 4s eine leicht verbesserte Variante des Vorgängermodells, die sich dank des exklusiv reservierten Sprachassistenten Siri auch besser als erwartet verkaufte.

Das sind die größten iPhone-Rivalen
Nokia Lumia 920Plattform - Windows 8: Hervorragende Kamera, die ähnlich gute Bilder wie die 41-Megapixel-Kamera in Nokias Pureview 808 liefert. Dank neuer Stabilisatortechnik sollen Wackelbilder vermieden werden. Ebenfalls positiv ist die kabellose Ladestation in Form eines Kissens, auch wenn das Laden mit dem Kabel immernoch deutlich schneller geht. Wie viel das neue Gerät kosten soll, wurde bei der Präsentation in New York Anfang September noch nicht verraten. Quelle: REUTERS
Samsung Galaxy S3Plattform - Android: Die aktuellste Smartphone-Version von Samsung ist seit März 2012 auf dem Markt. Das Gerät verfügt über ein 4,8 Zoll großes HD-Display und eine 8-Megapixel-Kamera mit Autofokus und LED-Blitz. Neben Fotos und Videos sind auch Videokonferenzen mit der Frontkamera möglich. Es ist in einer 16-GB- und einer 32-GB-Ausführung erhältlich. Schwächen: Sowohl die Spracherkennung "S-Voice" als auch eine erweiterte Gestensteuerung funktioniert nur bedingt. Außerdem macht das Smartphone ausgerechnet beim telefonieren Mätzchen. Störende Hintergrundgeräusche werden nicht gut gefiltert. Die Sprachqualität ist entsprechend deutlicher schlechter als bei anderen Anbietern. Quelle: dpa
Motorola RazrPlattform - Android: Gleich drei neue Modelle aus der Reihe Razr stellte Motorola im September 2012 vor: die größeren Droid Razr HD und Droid Razr Maxx HD sowie das etwas kleinere Droid Razr M. Angeblich sollen die Modelle über eine längere Speicherlaufzeit, hochauflösende Displays und eine schnelle LTE-Datenübertragung verfügen. Das kompakte und flache Razr M startet mit Zwei-Jahresvertrag bei 99 Dollar - die Hälfte des Preises eines Apple iPhone 4S. Ob das Smartphone jedoch überhaupt in Deutschland erhältlich sein wird, ist bisher nicht geklärt. Quelle: dapd
HTC 7 Mozart
LG Optimus Chic
Blackberry Torch 9800
Apple iPhone

Doch wegen des lange erwarteten iPhone 5 und den deshalb aufgeschobenen Käufen hat sich der Abstand zu Handy-Weltmarktführer Samsung im Smartphone-Geschäft vergrößert. Im zweiten Quartal 2012 erreichte der koreanische Konzern nach Berechnungen des US-Marktforschungsunternehmens IDC einen weltweiten Marktanteil von 32,6 Prozent. Apple kam auf 16,9 Prozent – auch weil 26 Prozent weniger iPhones als im ersten Quartal verkauft wurden.
Vom Erfolg des neuen Modells hängt viel ab für Apple. Denn die vor fünf Jahren gestartete iPhone-Franchise ist die mit Abstand wichtigste des Konzerns, steuert 46 Prozent des Umsatzes bei und das Gros des Profits.

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