New Yorker Bank Goldman sieht Spielraum für Gewinne bei europäischen Aktien

Nach Einschätzung von Goldman Sachs können Investoren in europäische Aktien im kommenden Jahr mit einem satten Ertrag rechnen – trotz Gegenwinds. Für 2017 erwartet die Bank den Stoxx 600 nahe dem bisherigen Rekordhoch.

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Unternehmensgewinne plus eine erwartete Dividendenrendite von 3,5 Prozent stützen laut Goldman Sachs die Aktienkurse. Quelle: dpa

New York Investoren in europäische Aktien können nach Einschätzung von Goldman Sachs Group Inc. im nächsten Jahr mit einem Ertrag von elf Prozent rechnen – trotz des Gegenwinds durch ein langsameres Gewinnwachstums bei den Unternehmen als erwartet.

Bei den Unternehmensgewinnen im Stoxx 600 erwarten die Strategen der US-Bank einen Anstieg von sechs Prozent für 2015, etwa halb so viel wie die durchschnittliche Analystenschätzung in einer Bloomberg-Umfrage. Dennoch reicht dies nach Auffassung der Goldman-Strategen aus. Sie sehen den Benchmarkindex zum Jahresende 2015 bei 365 Punkten, was einem Ertrag von elf Prozent einschließlich Dividenden entspricht. Am Donnerstag gegen Mittag war der Stoxx 600 bei 337,22 Punkten.

„Die Lage muss nicht gut sein, damit der Markt einen vernünftigen Ertrag liefert“, schrieben die Strategen um Peter Oppenheimer in einer Studie. Die Gewinne plus eine erwartete Dividendenrendite von 3,5 Prozent würden die Aktienkurse stützen, wobei die Bewertung nur geringfügig steigen werde, da die Risikoprämie sinke, hieß es weiter.

Nach Einschätzung der Strategen werden Devisenkursänderungen und die Gewinne der Banken die wichtigsten Treiber sein. Auf die Gewinne der Finanzdienstleister entfalle rund 60 Prozent des gesamten Wachstums.

„Das beleuchtet das Risiko für unsere Prognose, da ein wesentlicher Teil auf der Kombination aus der Erholung bei den Banken-Gewinnen und einem schwächeren Euro basiert“ und weniger auf einer breit aufgestellten Verbesserung aufgrund von Wirtschaftswachstum, so die Studie.

Goldman sieht außerdem eine Wahrscheinlichkeit von rund einem Drittel, dass die wirtschaftliche Lage so schlecht wird, dass es zu einer „aggressiven“ quantitativen Lockerung kommt. Das wiederum würde eine „heftige Aufwärtsbewegung bei Aktien“ auslösen.

Im Jahr 2017 sieht die New Yorker Bank den Stoxx 600 bei 440 Punkten. Das wäre nur 9,9 Prozent vom bisherigen Rekordhoch im Jahr 2007 entfernt.

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