Frankfurt Die Aufwärtsbewegung an den Euroraum-Anleihenmärkten geht am Mittwoch weiter. Der Bund-Futures kletterte um 50 Ticks auf ein Rekordhoch von 151,32 Punkte. Entsprechend rutschte die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen bis auf ein Rekordtief von 0,909 Prozent ab. Auch die meisten anderen europäischen Staatsanleihen waren gesucht, was deren Renditen entsprechend drückte: Die spanischen zehnjährigen und italienischen Papiere rentieren mit 2,083 Prozent beziehungsweise mit 2,365 Prozent so niedrig wie nie zuvor. Selbst die entsprechenden US-Anleihen haben mit 2,37 Prozent eine höhere Verzinsung.
Zum einen machten Händler die Aussicht auf eine anhaltende Flut von Notenbankgeld für die Kursentwicklung verantwortlich. EZB-Chef Mario Draghi hatte Ende voriger Woche erklärt, die EZB würde alles in ihrer Macht stehende tun, um die sinkende Inflationsraten zu bekämpfen. Dies wurde an den Märkten als Signal für eine quantitative Lockerung der Geldpolitik über den Ankauf von Wertpapieren interpretiert.
Zum anderen verwiesen Börsianer auf den Kursrückgang des Euro zum Schweizer Franken, was die Schweizer Notenbank (SNB) auf den Plan rufe. Die SNB kaufe am Markt in Euro lautende Wertpapiere, um somit ein Abgleiten des Euro unter die von ihr als Untergrenze festgelegte Marke von 1,20 Franken je Euro zu verhindern, führte Chef-Marktanalyst von Daily FX, Jens Klatt, aus. Der Euro kostet derzeit mit 1,2071 Franken in etwa so viel wie zuletzt im Januar 2013.