Niedrigzinsen Handel mit Bundeswertpapieren sinkt

Täglich wechseln Bundespapiere im Wert von mehr als 20 Milliarden Euro ihren Besitzer. Und doch: Im Jahr 2012 ist das Handelsvolumen insgesamt rückläufig gewesen. Die meisten Käufer kommen aus Europa.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Die Finanzagentur des Bundes: 2012 ging das Handelsvolumen von Bundeswertpapieren zurück. Quelle: dpa

Berlin Der Handel mit Bundeswertpapieren ist 2012 deutlich zurückgegangen. Das Volumen sank im Vergleich zum Rekordjahr 2011 um zwölf Prozent auf knapp 5,3 Billionen Euro, wie am Donnerstag aus Daten der mit dem Schuldenmanagement des Bundes betrauten Finanzagentur hervorging. Als Ursache dafür gelten die rekordtiefen Zinsen. Das Volumen entspricht aber immer noch fast dem Fünffachen dessen, was der Bund an Geldmarktpapieren und Staatsanleihen im Umlauf hat (1,1 Billionen Euro). „Der Markt für Bundeswertpapiere zählt zu den weltweit größten und liquidesten Märkten für Staatsanleihen“, sagte der Sprecher der Finanzagentur, Jörg Müller.

Täglich wechseln am Sekundärmarkt Bundespapiere im Wert von mehr als 20 Milliarden Euro den Besitzer. Das tatsächliche Volumen liegt noch um ein Vielfaches darüber, weil in der Statistik nur die Geschäfte der 38 Bieterbanken erfasst werden, die an den Auktionen der Finanzagentur teilnehmen. Neben der hohen Kreditwürdigkeit gilt die hohe Liquidität als Hauptgrund dafür, warum der Bund so niedrige Zinsen zahlen muss. Investoren können Bundeswertpapiere am Markt jederzeit wieder loswerden und verzichten dafür im Gegenzug auf Rendite.

„Anleihen des Bundes sind für viele Marktteilnehmer wichtige Absicherungsinstrumente und nicht in erster Linie Renditeinstrumente“, sagte Müller. Exotische Papiere aus kleinen Ländern wie Dänemark lassen sich dagegen nicht so leicht losschlagen, weil die Nachfrage viel geringer und der Markt damit kleiner ist.

Gekauft wurden die Bundeswertpapiere vor allem von Wertpapierhändlern (Broker): Sie erwarben etwa ein Drittel. Danach folgten Banken mit knapp einem Viertel, vor Vermögensverwaltern und Zentralbanken. 80 Prozent der Käufer kommen aus Europa. Die begehrtesten Papiere sind die zehnjährigen Bundesanleihen: Auf sie entfällt fast die Hälfte des gesamten Handels mit Bundeswertpapieren.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%