Frankfurt/London Der Goldpreis dürfte nach Einschätzung von Nouriel Roubini bis 2015 in Richtung 1.000 Euro je Unze fallen. Eine Erholung der Konjunktur werde die Nachfrage nach dem Edelmetall, das in den vergangenen Jahren als Krisenwährung gefragt war, eindämmen, erklärte der Wirtschaftsprofessor der Universität New York.
Fehlende Inflation und bessere Renditen bei anderen Anlagen wie Aktien seien zwei von sechs Gründen für eine Abwärtsbewegung des Goldpreises, schrieb Roubini in einem Artikel. Seit Jahresanfang ist der Preis für das Edelmetall um 16 Prozent auf 1403,62 Dollar je Unze gesunken, damit liegt er 27 Prozent unter dem Rekordhoch von 1921,15 Dollar aus dem September 2011.
Nachdem der Goldpreis sich seit dem Jahr 2000 in der Spitze versiebenfachte, befindet er sich seit April in einem Bärenmarkt. Die unbegrenzte Geldschöpfung der Zentralbanken, um das Wachstum anzukurbeln, hat zwar die Aktienkurse in den USA auf Rekordhöhen getrieben, aber nicht die Inflation angeheizt. In diesem Jahr ist mehr Geld aus börsengehandelten Gold-Produkten abgezogen worden als in den vorhergehenden zwei Jahren hineinfloss.
Roubini hält nichts davon, einen größeren Teil seines Vermögens in Gold zu investieren. „Alle Investoren sollten einen sehr geringen Anteil ihres Portfolios in Gold halten als Absicherung gegen extreme Risiken hoher Verluste“, schrieb der Ökonom in seinem Artikel. „Andere Sachwerte können eine ähnliche Absicherung bieten, und diese Risiken hoher Verluste sind heute mit Sicherheit geringer als auf dem Höhepunkt der Finanzkrise.“