New York Darauf muss man erst einmal kommen: Analyst James Spicer von der US-Großbank Wells Fargo hat eine Cover-Version der Disco-Hymne „I Will Survive“ von Gloria Gaynor geschrieben – und dabei den Ölpreis-Rückgang in den Mittelpunkt gestellt, und zwar aus dem Blickwinkel eines Schiefer-Öl-Förderers.
„At first I was afraid, I was petrified“ („Anfangs war ich ängstlich, I war starr vor Angst“) geht der Song los, der auf Twitter veröffentlicht wurde. Und dann fährt er fort: „When Opec didn't cut and oil prices began to slide/ But then I spent so many nights thinking how the Saudis did us wrong/ And I grew strong/ And I learned how to scrape along“.
Auf Deutsch heißt das so viel wie: „Als Opec nicht kürzte und die Ölpreise zu sinken begannen/ Aber dann verbrachte ich so viele Nächte damit, darüber zu grübeln, was für ein Leid die Saudis uns angetan haben/ Und ich gewann an Kraft/ Und ich lernte, damit umzugehen.”
Der Rohöl-Preis hatte sich zwischen Juni und Weihnachten an der New York Mercantile Exchange nahezu halbiert. Wegen des Einbruchs entschieden sich Schiefer-Öl-Unternehmen wie etwa Conoco-Phillips, Apache und Continental Resources dazu, ihre Förderbudgets zu kürzen. Der teilweise Rückzug der Konzerne bedroht letztlich den US-Energieboom, der die Öl-Inlandsproduktion der USA auf den höchsten Stand in mehr als drei Jahrzehnten getrieben hatte.
Wie Spicer, Direktor Hochzins-Energie-Analysen bei Wells Fargo im US-Bundesstaat North Carolina in seinem Cover-Song so schön schreibt: „And so now I'll frac - at a slower pace/ I keep looking at my screen hoping my stock price will retrace/ I should have hedged at ninety, I should have refinanced my bond/ If I had known for just one second how the market would respond.“