Ölpreise fallen Starkes Überangebot drückt den Ölpreis

Die Opec-Staaten erzeugen ein großes Überangebot. Das lässt den Ölpreis weiter einbrechen. Die USA und Saudi-Arabien denken nicht daran, ihre Fördermenge zu senken. Beim Goldpreis geht es ebenfalls abwärts.

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Die Fördermenge bleibt hoch und belastet den Ölpreis. Die Opec-Staaten wollen ihren Kurs beibehalten. Quelle: dpa

Singapur/Frankfurt Die Ölpreise sind am Mittwoch gesunken. Händler erklärten die fallenden Preise mit der Aussicht auf eine weiter hohe Fördermenge durch die Organisation erdölexportierender Länder (Opec). Belastend wirkten sich auch die Prognosen für die US-Lagerbestände aus. Sie dürften erneut gestiegen sein und damit das herrschende Überangebot unterstreichen.

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete am Morgen 49,02 Dollar und damit 58 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 67 Cent auf 45,55 Dollar.

Nach einer Bloomberg-Umfrage unter zehn Analysten könnten die Vorräte in der Woche zum 23. Januar um 3,85 Millionen auf 401,7 Barrel gewachsen sein. Das wäre das höchste Niveau seit August 1982.

Saudi-Arabien verweigert sich unterdessen standhaft, die Produktion zu verringern. Der Chef des staatlichen Ölgesellschaft Armaco, Khalid Al-Falih, hatte auf einer Konferenz in Riad gesagt, dass die Marktkräfte sich frei entfalten sollten.

„Es ist aufschlussreich, dass die Saudis ihre Position so deutlich und häufig wiederholen,“ merkte Ric Spooner, leitender Stratege bei CMC Markets in Sydney, an. „Das deutet auf ein hohes Ausmaß an Planung hin, damit niemand, auch die anderen OPEC-Mitglieder nicht, sich irgendwelchen Illusionen über ihren Standpunkt hingibt.“

Goldpreis gibt nach

Bei Gold hielt die Konsolidierung an. Das Edelmetall notierte am Kassamarkt 0,4 Prozent tiefer mit 1287,23 Dollar je Unze. Der Goldpreis steht derzeit ganz im Bann der am Abend endenden Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank, die Aufschluss über die weitere Zinspolitik geben könnte. Die US-Währungshüter stehen im Spannungsfeld einer soliden wirtschaftlichen Lage in den USA und eines weltweiten Konjunkturausblicks, der sich seit dem letzten Treffen eingetrübt hat. Hinzu kommen Frankenaufwertung und Anleihekäufe im Euroraum.

„Es wird recht ausschlussreich sein, wie sie sich verhält, denn dies sind die ersten Aussagen der Fed nach dem Schritt der Schweizer Notenbank und der Ankündigung der quantitativen Maßnahmen durch die EZB“, sagte Victor Thianpiriya, Analyst bei der Australia & New Zealand Banking Group.

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