Opec Russland für Verlängerung der Ölförderbremse

Die Ölförderbremse belastet die eigene Wirtschaft zwar merklich, doch Russland ist bereit, die Vereinbarung zu verlängern. Die Förderbremse hatte zuletzt den Ölpreis deutlich stabilisiert.

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Bis wann die Ölförderbremse verlängert wird, ist noch nicht klar. Saudi-Arabien möchte eine Verlängerung bis Ende 2018. Russland hat diesbezüglich noch keine klare Meinung geäußert. Quelle: dpa

Moskau Russland ist trotz der Belastung für die eigene Wirtschaft zur Verlängerung der mit der Opec vereinbarten Ölförderbremse bereit. Der Abbau des Überangebots komme voran und der Ölpreis habe sich wieder stabilisiert, sagte Energieminister Alexander Nowak am Freitag dem Sender RBC TV während eines Besuchs in Bolivien.

Der Markt sei aber noch nicht wieder im Gleichgewicht. Damit dieses Ziel erreicht werden könne, „unterstützt jeder eine Verlängerung“. Wie diese konkret aussehen und wie lange die Förderbremse über den März hinaus ausgedehnt werden solle, müsse beim Opec-Treffen am Donnerstag in Wien besprochen werden. Sorgen bereite inzwischen aber auch die Lage am Gas-Markt. Auch hier drohe wegen eines globalen Überangebots ein Preisdruck.

Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hatte die Förderbremse gemeinsam mit Russland und anderen führenden Ölstaaten vereinbart, nachdem der Ölpreis massiv eingebrochen war. Seit Januar haben die Länder ihre tägliche Förderung insgesamt um etwa 1,8 Millionen Barrel täglich gekappt. Der Ölpreis ist dank des Abkommens erstmals seit Mitte 2015 wieder über die Marke von 60 Dollar je Barrel geklettert.

Saudi-Arabien dringt auf eine Verlängerung bis Ende 2018. Aus Russland kamen bislang unterschiedliche Signale. Anfang der Woche meldete die Nachrichtenagentur Tass, dass die Ölproduzenten und das Energieministerium über eine Verlängerung um sechs Monate gesprochen hätten. Doch am Donnerstag erklärte mit Wirtschaftsminister Maxim Oreschkin erstmals ein ranghoher Regierungsvertreter, dass die Förderbremse das Wirtschaftswachstum belaste. Es seien sowohl direkte Auswirkungen zu erkennen, weil die Ölförderung zurückgehe, als auch indirekte Effekte wie geringere Investitionen.

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